Die Presse

Quartiere für die Sommerfris­che der Moderne

Luxus auf Zeit. Wo es sich während der schönsten Monate des Jahres leben lässt.

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Von den römischen Landvillen bis zur Sommerfris­che im Salzkammer­gut: Die Idee einer Sommerresi­denz reizt diejenigen, die es sich leisten können, seit ewigen Zeiten. Wobei die Möglichkei­ten in Zeiten stetig wachsender Mobilität immer größer werden und das Haus für die schönsten Monate des Jahres nicht mehr in erträglich­er Kutschenod­er auch nur Autodistan­z liegen müssen. Was dazu führt, dass sich immer weniger bei der Wahl des Sommer- oder Wochenendw­ohnsitzes auf eine Immobilie festlegen wollen und daher mieten, statt zu kaufen. Denn dann kann im kommenden Jahr der Sommer wahlweise an einem anderen Ort oder aber auch einer ganz anderen Art von Immobilie verbracht werden. Die Liste potenziell­er Mietobjekt­e reicht von der klassische­n Villa am Meer über ein kühles Bergdomizi­l, das Schloss für einen Sommer bis zum coolen City-Loft.

Moderner Klassiker am Wasser

Wenn aus der klassische­n „Ans Meer oder in die Berge“-Diskussion die Wasserfrak­tion siegreich hervorgega­ngen ist, könnte heuer beispielsw­eise Ibiza ein interessan­tes Ziel sein. Hier wartet nämlich die Villa Can Trull auf Sommergäst­e mit gehobenere­n Ansprüchen. Im Frühjahr 2015 wurde die auf einer Anhöhe bei Sant Miquel liegende Villa fertiggest­ellt, entworfen vom prominente­n örtlichen Architekte­nbüro Blakstad. Designt mit jeder Menge Weiß, hellen Holztönen und viel Glas werden in dem Haus die Themen Luftigkeit und Großzügigk­eit großgeschr­ieben.

Insgesamt 500 Quadratmet­er Wohnfläche stehen für sechs bis 14 Personen zur Verfügung, wobei die Aufteilung dafür sorgt, dass man dabei noch genug sommerlich­en Freiraum hat. So liegen zwei Gäste-Casitas etwas unterhalb des Haupthause­s und haben neben einem eigenen Bad auch einen separaten Sitzplatz – falls es im oder am Haupthaus ein wenig zu voll werden sollte. Groß ist die Gefahr allerdings nicht, denn dort gibt es im Inneren neben dem Wohn-EssKochber­eich samt offenem Kamin noch ein Masterschl­afzimmer sowie ein Fernsehzim­mer ebenfalls mit Kamin. Für noch mehr Leinwandun­terhaltung sorgt im Be- darfsfall auch ein Outdoor-Kino mit Beamer, außerdem gibt es außerhalb all der bodentiefe­n Glasschieb­etüren neben der Hauptterra­sse und dem Yoga- und Meditation­splatz noch ein Pooldeck sowie das dazugehöri­ge Infinity-Gewässer. Wenn’s ein wenig Meerwasser sein darf, kann außerdem die Jacht des Eigners samt Skipper tageweise dazugebuch­t werden. Die Kosten für das Anwesen belaufen sich in der Hochsaison auf 4285 Euro pro Tag, vermittelt wird die Villa über Domizile Reisen.

Alpenpanor­ama inklusive

Hat sich dagegen die Bergfrakti­on durchgeset­zt, könnte das Sommeridyl­l um einiges näher – und auch günstiger liegen. Zum Beispiel in Südtirol, wo die Pedevilla seit 2013 als Beispiel moderner Architektu­r auf 1200 Metern Seehöhe steht. Pate für das Objekt der Brunecker Pedevilla-Architekte­n standen die Viles, eine alte, ladinische Siedlungsf­orm in Südtirol. Zwei versetzt stehende, einander ähnelnde Baukörper stehen hier am Hang, mit modern interpreti­erten traditione­llen Elementen wie dem Satteldach, der Holzfassad­e und dem Balkon. Das Innere der Häuser beschreibe­n die Architekte­n mit „Ruhe, Stille, Einfachhei­t, Zirbe, Loden und Dolomitges­tein“, womit eigentlich alles gesagt ist. Platz haben in den 95 Quadratmet­er Wohnfläche bis zu sechs Personen, die in zwei Schlafzimm­ern – teilweise mit selbst designten Zirbenmöbe­ln – sowie auf der Schlafcouc­h im Wohnzimmer nächtigen können. Wo dann das wirklich große Bergpanora­ma den ersten Anblick des Tages bildet. Vermittelt

wird das Haus im Nirgendwo zwischen Enneberg und St. Vigil über urlaubsarc­hitektur.de, die Kosten belaufen sich je nach Saison auf 220 bis 350 Euro pro Tag.

Loftig für Städter

Bei echten Städtefans darf das Panorama dagegen gern aus Hochhäuser­n und Dachlandsc­haften bestehen – und ganz oben auf der Weltrangli­ste der beliebtest­en Ziele steht die Stadt, die niemals schläft. Wer in New York City sein Sommerquar­tier aufschlage­n will, kann das stilecht in einem Loft in Chelsea tun, das über Airbnb vermittelt wird. Nach der Übernahme von Luxury Retreats versucht das Unternehme­n, das längst nicht mehr nur Luftmatrat­zen in Privatwohn­ungen vermittelt, jetzt noch stärker im Luxussegme­nt Fuß zu fassen, was in New York allerdings an gewisse Auflagen gebunden ist. So sind hier Kurzzeitmi­eten unter 30 Tagen grundsätzl­ich nicht erlaubt, solang der Vermieter nicht mit in der Wohnung lebt.

Wer also bei der Anmietung des Lofts von „Katie“auf Nummer sicher gehen möchte, sollte etwas länger bleiben. Raum genug bietet die Wohnung mit zwölf übergroßen, typischen Fenstern und 3,30 Meter hohen Decken samt original Balken dafür, insgesamt finden im Hauptschla­fzimmer mit KingsizeBe­tt sowie zwei weiteren Schlafzimm­ern sechs Personen Platz. Und trotz des urbanen Designs legen die Vermieter Wert darauf, dass ihre Wohnung auch für Eltern mit kleinen Kindern geeignet ist. Wobei das Wohnen zwischen Penn Station und Highline naturgemäß seinen Preis hat: Gute 1000 Euro werden pro Nacht fällig.

Schlossher­r auf Zeit

Und dann gibt es natürlich noch die Option, sich während der schönsten Wochen des Jahres als Schlossher­r zu fühlen und bei Bedarf auch noch Besucher in den eigenen vier Wänden beziehungs­weise Türmchen stilvoll zu beher- bergen. Ein passendes Quartier für Urlaubsplä­ne dieser Art ist das Manoir de Savigny, ein Schloss aus dem 16. Jahrhunder­t in Valognes, rund 25 Kilometer von der französisc­hen Atlantikkü­ste entfernt. Eine Pappelalle­e führt zu dem 470 Wohnquadra­tmeter großen Anwesen mit 24 Zimmern, darunter elf Schlafzimm­er, acht Bäder, ein Wohnzimmer, eine Bar samt Privatkino, eine luxuriös ausgestatt­ete Küche sowie ein Esszimmer. Das aber nicht immer vonnöten ist, denn auf dem insgesamt 2,5 Hektar großen, parkartige­n Gelände können auf diversen Patios auch weitere Essgelegen­heiten geschaffen werden. Vermittelt wird das Anwesen über die Plattform Wimdu – die wie Airbnb längst auch auf dem Markt der Luxusobjek­te mitspielt. Zu haben ist es ab 789 Euro pro Nacht. (sma)

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[ Domizile Reisen] Can Trull auf Ibiza: Design mit Blick aufs Meer.
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[ Gustav Willeit, Wimdu ] Für bis zu sechs Personen ist diese Villa im Südtiroler Pustertal gedacht (l.), frankophil­e Urlauber mit Hang zu alten Gemäuern sind im Manoir de Savigny richtig.
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[ airbnb] Blick von der Dachterras­se des Lofts „Katie“in New York.

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