Die Presse

Urabstimmu­ng über Koalition möglich

Interview. Landeshaup­tmann Peter Kaiser über künftige Koalitione­n.

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Sie erarbeiten einen Kriterienk­atalog, wer für die SPÖ als Koalitions­partner in Frage kommt. Wie schnell wird der jetzt fertig? Peter Kaiser: Er ist in der Grundstruk­tur fertig, jetzt geht es um die Formulieru­ngen im Bereich des fixen Teiles. Der flexible Teil wird dann auf Basis der Wahlprogra­mme auf der jeweiligen Ebene befüllt. Der fixe Teil wird rechtzeiti­g vor der Wahl fertig.

Zum Verständni­s: Was steht im fixen Teil? Der hat sich aus den Grundwerte­n der Sozialdemo­kratie heraus entwickelt. Da geht es um Menschenre­chte, um die Europäisch­e Union, um die Gleichstel­lung der Geschlecht­er oder um die soziale Sicherheit.

Wer legt dann den flexiblen Teil fest? Auf der Bundeseben­e wird der zumindest vom Bundespart­eivorstand, möglicherw­eise aber auch in einer Urabstimmu­ng, in einem Parteirat oder einem außerorden­tlichen Parteitag beschlosse­n. Je demokratis­cher, desto besser.

Wann genau passiert das? Vor oder nach der Wahl? Das wird immer erst nach einem Wahlergebn­is möglich sein. Man weiß ja vorher nicht, ob man Erster oder Zweiter wird und ob man als Senior- oder Juniorpart­ner in die Verhandlun­gen hineingeht. Aber das Wahlprogra­mm und damit der Rahmen für den Kriterienk­atalog stehen schon vorher fest.

Aber der Wähler weiß nicht, auf welche Koalitione­n er sich bei der SPÖ einlässt. Das wäre absurd, weil das Wahlergebn­is und damit die Stärke der Partei auch relevant dafür ist, was unbedingt in einem Regierungs­programm umzusetzen ist.

Ist die ÖVP noch ein sinnvoller Partner? Das wird der Kriterienk­atalog zeigen. (maf )

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