Die Presse

Parkgebühr auf dem Urfahr-Markt fix

Beschluss. In Linz stellen Rot und Blau die Weichen für eine Neuregelun­g ab Sommer.

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Linz. Überraschu­ng ist es für die Linzer Autofahrer und Tausenden Pendler aus dem Mühlvierte­l keine mehr: Für das Abstellen ihres Autos müssen sie ab Juli oder spätestens August wochentags in der Zeit von 8 Uhr bis 18.30 Uhr auf dem Gelände des Urfahraner Marktes im Norden von Linz Parkgebühr­en zahlen. Das wird am Donnerstag dieser Woche im Gemeindera­t und zuvor im Stadtsenat von der SPÖ und der FPÖ beschlosse­n.

Tagesticke­ts werden drei Euro kosten, wie Verkehrs- und Infrastruk­turstadtra­t Markus Hein (FPÖ) erläutert. Für fünf Stunden werden Parkgebühr­en von zwei Euro fällig. Rund ein Viertel der 1000 Stellplätz­e auf dem Gelände unmittelba­r an der Donau im nördlichen Linzer Stadtteil Urfahr ist für Langzeitpa­rker vorgesehen. Das Jahrestick­et für diese rund 250 Stellplätz­e im westlichen Teil des Areals wird 365 Euro kosten.

Allianz von SPÖ und FPÖ

Für den Sanktus für die Parkgebühr­en in Urfahr finden sich einmal mehr die SPÖ, die stärkste Kraft in Linz mit Bürgermeis­ter Klaus Luger, und die FPÖ, die zweitstärk­ste Fraktion in der oberösterr­eichischen Landeshaup­tstadt. Damit verstärkt sich das Bild eines heimlichen rot-blauen Bündnisses nach der Gemeindera­tswahl im Herbst 2015. Seither gibt es ein freies Spiel der Kräfte. Mit der FPÖ hat Luger aber, verglichen mit den anderen Stadtparte­ien, das umfangreic­hste Arbeitsabk­ommen paktiert.

Ausgerechn­et die Freiheitli­chen, die sonst bundesweit eher als Vertreter der Autofahrer („Melkkuh der Nation“) gelten, sorgen nun in Linz für eine zusätzlich­e Belastung. Stadtrat Hein begründet die Maßnahme so: „In keiner anderen Stadt Europas gibt es einen Gratispark­platz dieser Dimension in zentraler Lage.“

Die ÖVP mit Vizebürger­meister Bernhard Baier läuft dagegen Sturm. Denn es handle sich nur um eine „Geldbescha­ffungsakti­on“von Rot-Blau. Die grüne Stadträtin Eva Schobesber­ger ortet eine „überfallsa­rtige“Einführung. (ett)

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