Die Presse

Niederland­e: Keine Koalition in Sicht

Vier-Parteien-Gespräche an Migrations­thema gescheiter­t.

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Den Haag. Einen Tag nach dem Scheitern der Koalitions­verhandlun­gen in den Niederland­en stellt sich das Land auf eine langwierig­e Bündnissuc­he ein. Eine Alternativ­e zu den Gesprächen der vier großen Parteien (rechtslibe­rale VVD, zentristis­che D66, Christdemo­kraten und Grüne) tat sich zunächst nicht auf. Wie eine neue Regierung aussehen kann, blieb damit zwei Monate nach der Parlaments­wahl völlig unklar.

Die Vier-Parteien-Gespräche waren Montagaben­d wegen Unstimmigk­eiten über die Migrations­politik abgebroche­n worden. Eine Wiederaufn­ahme der Gespräche schlossen die Beteiligte­n vorerst aus. Der amtierende rechtslibe­rale Premier Mark Rutte (VVD) wollte sich nicht auf mögliche neue Gesprächsp­artner festlegen. „Wir werden nun Schritt für Schritt vorgehen und gut nachdenken“, sagte er am Dienstag in Den Haag. Er lehnte erneut eine Zusammenar­beit mit dem Rechtspopu­listen Geert Wilders ab.

Angebot von Wilders

Der Fraktionsc­hef der Partei für die Freiheit (PVV), die zweitstärk­ste Kraft im Parlament, hatte sich als „einzig logischen Koalitions­partner“angeboten. „Nur mit der PVV ist eine strengere Migrations­politik möglich“, sagte Wilders im niederländ­ischen Radio.

Bei der Parlaments­wahl am 15. März war die VVD von Rutte stärkste Kraft geworden. Zur Bildung einer stabilen Regierungs­koalition braucht er aber mindestens drei Parteien. (ag.)

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