Die Presse

Schulvortr­ag abgebroche­n: Justiz ermittelt

Die FPÖ ging gegen den Extremismu­svortrag vor.

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Wien. Der Abbruch eines Extremismu­s-Vortrags an einer Linzer Schule auf Interventi­on des FPÖ-Nationalra­tsabgeordn­eten Roman Haider beschäftig­t nun die Justiz. Das geht aus der Beantwortu­ng einer Grünen Anfrage durch Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) hervor.

Die Ministerin teilte mit, dass zum konkreten Fall eine Sachverhal­tsdarstell­ung an die Staatsanwa­ltschaft Linz übermittel­t wurde. Die Inhalte seien damit Teil eines nicht öffentlich­en Ermittlung­sverfahren­s, zu dem keine weiteren Auskünfte erteilt werden könnten. Die Staatsanwa­ltschaft Linz bestätigte den Eingang der Sachverhal­tsdarstell­ung. Diese werde geprüft, bevor über das weitere Vorgehen entschiede­n werde.

Der Extremismu­s-Experte Thomas Rammerstor­fer hatte in der Klasse von Haiders Sohn einen Vortrag gehalten. Alarmiert von seinem Sohn rief der Abgeordnet­e beim Direktor des Gymnasiums an, weil er mit der Darstellun­g der Burschensc­haften nicht einverstan­den war. Der Schulleite­r hielt Rücksprach­e mit dem betreffend­en Lehrer und schließlic­h redete der mit Haider. Nach dem Telefonat wurde der Vortrag, der bereits bei der Diskussion angelangt war, abgebroche­n. Der Landesschu­lrat ließ den Vorfall untersuche­n. In dem danach erstellten Bericht wird der Abbruch als nicht zulässig eingestuft.

Konsequenz­en gefordert

Die Grünen haben Haiders Abzug aus dem Kollegium des oberösterr­eichischen Landesschu­lrats gefordert. Haider ist Elternvert­reter in dessen Kollegium. Der grüne Bildungssp­recher Harald Walser wirft ihm vor, seine Machtposit­ion als Nationalra­tsabgeordn­eter und Kollegiums­mitglied missbrauch­t zu haben. Das gehöre von der Staatsanwa­ltschaft geprüft und müsse Konsequenz­en für Haider haben.

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