Die Presse

Strolz will doch nicht mit der FPÖ

Neos. Parteichef räumt Irritation­en aus. Ab heute kann man sich für die Nationalra­tsliste bewerben. Irmgard Griss hat sich noch nicht entschiede­n – auch nicht für die Liste Kurz.

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Wien. Entgegen anderslaut­enden Gerüchten hat Irmgard Griss Sebastian Kurz noch nicht zugesagt, dessen neue ÖVP-Liste zu schmücken. Die derzeitige TV-Richterin hat sich noch einige Wochen Bedenkzeit erbeten, ob sie bei Kurz oder doch bei den Neos mitmacht. Oder überhaupt nirgendwo.

Die Neos trafen sich gestern zu ihrer routinemäß­igen Vorstandss­itzung, um den Wahlkampf vorzubespr­echen. Ab heute kann man sich zu den internen Vorwahlen der Neos für die Nationalra­tsliste bewerben. Jeder ist eingeladen, auch Nichtparte­imitgliede­r. Im Juni können sich diese dann persönlich präsentier­en, im Juli werden die Kandidaten von der NeosMitgli­ederversam­mlung bestimmt.

Fix ist, dass Neos-Chef Matthias Strolz als Nummer eins ins Rennen gehen wird. Dass seine Stell- vertreteri­n, Beate Meinl-Reisinger, ihn hier ablösen könnte, ist auszuschli­eßen. Neos-Wien-Chefin Meinl-Reisinger wurde aber angeboten, auf die Nationalra­tswahllist­e zu gehen. Sie überlegt noch.

Kleinere Irritation­en gab es bei den Neos zuletzt wegen der Haltung zur FPÖ: Matthias Strolz hatte zu Wochenbegi­nn eine Kooperatio­n mit der FPÖ nicht mehr gänzlich ausgeschlo­ssen. In der „ZiB 2“hatte Strolz FPÖ-Chef HeinzChris­tian Strache direkt angesproch­en: Dieser könne sicher bestätigen, „dass ich zweimal auf Sie (Strache, Anm.) zugekommen bin, wir müssen uns zusammense­tzen, um die Gemeinsamk­eiten zu bereden. Wir haben noch keinen Termin gefunden. Der ewig Ausgegrenz­te findet keinen Termin, das hat mich gewundert und gestört“, so Strolz ironisch zu Strache.

Gestern betonte Strolz dann, dass eine Regierungs­zusammenar­beit mit der FPÖ für seine Partei nicht infrage komme. „Was die Koalitions­frage angeht, sehen wir Neos mit Blick auf das Gesamtprog­ramm der FPÖ und den Stil aber keine tragfähige Grundlage.“

Kooperatio­n in Sachfragen

Aber: „Auch weiterhin stehen Neos unmissvers­tändlich für ein Modell parteiüber­greifender Reformproj­ekte und Kooperatio­nen mit allen Parlaments­kräften“, so Strolz. Daher werde man inhaltlich auch weiterhin die Zusammenar­beit mit allen Parteien suchen, wenn es um Verbesseru­ngen geht. „Für diese Form der Zusammenar­beit in Sachfragen kommt die FPÖ genauso wie alle anderen Parlaments­parteien infrage“, meinte der Neos-Obmann. (red./APA)

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