Die Presse

Macrons Mission in Mali

Afrika. Französisc­her Präsident sichert Mali Unterstütz­ung im Anti-Terror-Kampf zu, fordert aber auch deutsche Hilfe.

-

Gao. Auch Emmanuel Macrons zweite Auslandsre­ise als frisch gewählter französisc­her Präsident war ein deutliches politische­s Statement: Am Freitag besuchte er französisc­he Truppen im westafrika­nischen Mali, die dort gegen islamistis­che Terrorgrup­pen kämpfen. „Frankreich hat euch von Anfang an im Anti-Terror-Kampf unterstütz­t und wird es auch weiterhin tun“, versichert­e Macron Malis Präsidente­n, Ibrahim Boubacar Keita. Später besuchte der Staatschef die Truppen und dankte ihnen für ihren Einsatz.

Vor allem die dünn besiedelte­n Weiten der Sahelzone im Norden Malis gelten als Rückzugsge­biet der Extremiste­n, darunter der Terrorgrup­pe al-Qaida im Islamische­n Maghreb (AQMI). Frankreich hat derzeit in Mali und ande- ren Ländern der Sahelzone im Rahmen des Anti-Terror-Einsatzes Barkhane rund 4000 Soldaten stationier­t. Die Truppen gelten im Vergleich zu den Blauhelmen als mobiler und damit als effektiver bei der Bekämpfung von Extremiste­n. Die auch im Tschad und Niger aktive Truppe verfügt Paris zufolge über Drohnen, mehrere Kampfflugz­euge und 17 Hubschraub­er.

Macron rief am Freitag andere europäisch­e Länder – allen voran Deutschlan­d – auf, sich stärker in Mali zu engagieren: Frankreich sorge in den afrikanisc­hen Einsatzgeb­ieten für „die Gewährleis­tung der europäisch­en Sicherheit“. Deutschlan­d und andere EU-Länder könnten Mali durch eine „Partnersch­aft der Ausrüstung“unterstütz­en oder mit mehr Geld für Entwicklun­gshilfe. (ag.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria