Was ich lese
Ich bin büchersüchtig. Ich lese immer mehrere Bücher parallel, die sich auf meinem Nachtkästchen türmen.
Die Bibel darf nie fehlen. Da stöbere ich vor allem im Alten Testament, wo ich heute Nacht im Ersten Buch der Könige 3, 2-14 den Traum von Salomon gelesen habe, wo er sich ein „hörendes Herz“wünscht. Rainer Maria Rilke, Gesam
melte Gedichte (Insel Verlag), muss immer dabei sein. Aufschlagen und hineinfallen. Amos Oz’ Judas (Suhrkamp Verlag) ist zurzeit Nachtlektüre, wenn alle Theaterarbeit getan ist. Es hat alle Bücher von Robert Seethaler abgelöst, den ich wieder für mich entdeckt habe. Ein gan
zes Leben (Hanser Berlin Verlag) mochte ich besonders.
Und für mich eine Offenbarung direkt vor Probenbeginn sind die Reden von Max Reinhardt. Ich habe das Buch antiquarisch bestellen müssen, weil das selbstredend nicht mehr aufgelegt wird. Das ist natürlich nicht im Trend, für mich eine Fundgrube, meine kleine Zweitbibel im Moment. Ich bin nichts als ein Thea
termann sind seine Gedanken zum Regieführen, zur Arbeit mit Schauspielern und zum Theater an sich.
Und natürlich lese ich passend zu meiner Regiearbeit in einem Buch von
Hellmuth Karasek über Carl Sternheim (vergriffen, Velber Verlag), über dessen Stücke und die wichtigsten Aufführungen, das mir ein lieber Kollege geliehen hat. Ich finde Worte wie „Bosheitsgrün“von Alfred Polgar oder „Kasernengeistzeit und Butzenscheibenromantik“von Sternheim selbst darin, die ich liebe und erstaunlich aktuell finde. In unserem Stück heißt es: „Das Leben hat kein Geländer.“