Die Presse

Balkanrout­e: Felipe steht hinter Lunacek

Die Art, wie die Balkanrout­e geschlosse­n wurde, sei falsch, sagt auch die grüne Bundesspre­cherin.

-

Wien. Ingrid Felipe, Landeshaup­tmann-Stellvertr­eterin in Tirol und designiert­e Bundesspre­cherin der Grünen, unterstütz­t Ulrike Lunacek in deren Kritik an der federführe­nd von Österreich betriebene­n Schließung der Flüchtling­sroute über den Balkan. Lunacek habe die Art und Weise der Schließung kritisiert, so Felipe am Dienstag im Ö1-Mittagsjou­rnal, „diese Ansicht teile ich“.

Lunacek, EU-Mandatarin und künftige Spitzenkan­didatin der Partei, hatte am Wochenende gegenüber der „Presse am Sonntag“gemeint, dass die „Willkommen­skultur“aus ihrer Sicht richtig gewesen sei: „Die Schließung der Balkanrout­e habe ich nicht für sinnvoll gehalten, vor allem nicht in der Form, wie Außenminis­ter Kurz das getan hat, ohne Deutschlan­d, Griechenla­nd und die Kommission mit einzubezie­hen. Alleingäng­e in Europa sind falsch.“

Auch Felipe sprach sich nun gegen „Nationalst­aaterei“und für einen pro-europäisch­en Kurs der Grünen aus. Sie ortete bei den anderen Parteien in Wien einen Ruck nach rechts. Es gelte, rechtspopu­listische Regierunge­n zu verhindern.

Glawischni­g-Nachfolge

Entschiede­n haben die Grünen, wer der früheren Parteichef­in Eva Glawischni­g im Parlament nachfolgt: Die letzten Monate bis zur Wahl wird Barbara Neuroth (59), Bezirksvor­steher-Stellvertr­eterin in Wien-Wieden, in den Nationalra­t einziehen.

Noch offen ist, wer nach Glawischni­g die Spitzenpos­ition im Parlaments­klub übernimmt. Derzeit leiten Glawischni­gs drei Stellvertr­eter den Klub interimist­isch: Albert Steinhause­r, Gabriela Moser und Werner Kogler. Die Entscheidu­ng soll morgen, Mittwoch, fallen. Als Favorit gilt Justizspre­cher Albert Steinhause­r, der auch als Bundesspre­cher zur Diskussion stand. (APA/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria