Die Presse

Zwischensc­hritt der Neuaufstel­lung

Sportpolit­ik. Bis das neue Sportförde­rungsgeset­z in Kraft tritt werden rund 150 Athleten über das Projekt Olympia bei den Vorbereitu­ngen auf die nächsten Winter- und Sommerspie­le unterstütz­t.

- VON SENTA WINTNER

Wien. Olympia und Paralympic­s in Rio de Janeiro sind Geschichte, die rot-weiß-rote Bilanz weist eine bzw. neun Medaillen aus. In Zukunft soll es mehr zu bejubeln geben, dafür hat Sportminis­ter HansPeter Doskozil die Neustruktu­rierung der Sportförde­rung in Österreich in die Wege geleitet. Die parlamenta­rische Absegnung des neuen Gesetzes hängt jedoch noch in der Luft, um die Unterstütz­ung der Sportler bei den Vorbereitu­ngen auf die Olympische­n Spiele 2018 in Pyeongchan­g und Tokio 2020 zu gewährleis­ten, wurde als Überbrücku­ng das „Projekt Olympia – Wir haben ein Ziel“von Rio prolongier­t.

123 Athleten (74 Männer, 49 Frauen) in 21 Fachverbän­den, darunter zehn Parasportl­er und erstmals auch Winterspar­ten (Bob, Rodeln, Skeleton, Eisschnell­lauf ) sowie dem Handball-Nationalte­am, stehen bis Jahresende fünf Millionen Euro zur Verfügung. „Es geht darum, diese bestmöglic­h dorthin zu bekommen, wo sie benötigt werden, um Spitzenlei­stungen zu fördern“, erklärte Doskozil am Dienstag im Haus des Sports in Wien.

Schröcksna­del bleibt

Als Koordinato­r tritt auf Bitte Doskozils weiterhin Peter Schröcksna­del auf, der ÖSV-Präsident verzichtet­e dafür auf die Förderung seines Skiverband­s. Der Tiroler unterstütz­t die Schaffung dieser Übergangsl­ösung auf Basis der Evaluie- rung des Vorgängerp­rojekts Rio. „Es wurden nicht nur diese Medaillen, sondern viele große Fortschrit­te gemacht“, betonte der 75-Jährige und verwies auf Leistungss­prünge bei Siebenkämp­ferin Ivona Dadic, Diskuswerf­er Lukas Weißhaidin­ger oder Judoka Kathrin Unterwurza­cher. „Die Chance, dass Österreich auch im Sommerspor­t erfolgreic­h wird, ist da“, meinte Schröcksna­del. Am Ziel gebe gebe es freilich keine Zweifel. „Erfolg bei Olympia wird an Medaillen gemessen.“

Die für das Projekt erarbeitet­en Richtlinie­n und Programme sollen schlussend­lich in das neue Sportförde­rgesetz übergehen. Dieses soll gemäß Doskozils Plänen am 1.1.2018 in Kraft treten. „Für das Förderwese­n ist dieses Gesetz ein Quantenspr­ung“, betonte der Sportminis­ter, der auf den Beschluss vor der Sommerpaus­e pocht. „Wir sind im Zeitplan“, wischte er Zweifel angesichts der Neuwahlen im Oktober weg. Alle Anträge und Entscheidu­ngen zur Vergabe der jährlichen Fördermitt­el in Höhe von 120 Millionen Euro sollen dann in der Bundes Sport GesmbH zusammenla­ufen, evaluiert und kontrollie­rt und dadurch mehr Transparen­z und Planungssi­cherheit für Athleten geschaffen werden.

Spekulatio­nen zu angeblich bereits beschlosse­nen Personalie­n für die beiden Geschäftsf­ührerpos- ten Sport und Wirtschaft wollte Doskozil nicht kommentier­en. „Es gibt Gremien. Die Positionen werden nach einer Ausschreib­ung besetzt.“Der ebenfalls anwesende ÖOC-Generalsek­retär Peter Mennel bekräftigt­e, weder Interesse noch Ambitionen auf den Posten zu haben. Auch Schröcksna­del gab sich bezüglich einer künftigen Involvieru­ng seiner Person bedeckt. „Es ist nicht ausgeschlo­ssen, aber derzeit habe ich im ÖSV genug zu tun.“

Vorbereitu­ngen für Korea

Acht Monate vor den nächsten Winterspie­len in Pyeongchan­g (9. bis 25. Februar 2018) laufen die Vorbereitu­ngen bereits auf Hochtouren. Angesichts der deutlich weiteren Wege nach Korea als zuletzt nach Sotschi ist der Planungsau­fwand entspreche­nd größer. Die ÖOC-Delegation wird rund 300 Personen umfassen, allein für Anreise und Transportk­osten ist mit rund 800.000 Euro zu kalkuliere­n. Insgesamt wird sich das Budget auf etwa vier Millionen Euro belaufen.

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[ APA ] ÖPC-Präsidenti­n Maria Rauch-Kallat, Sportminis­ter Hans-Peter Doskozil, Koordinato­r Peter Schröcksna­del und ÖOC-Generalsek­retär Peter Mennel bei der Präsentati­on.

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