Die Presse

Die Motorradsz­ene nimmt Abschied vom Champion

Der frühere MotoGP-Weltmeiste­r Nicky Hayden wurde nur 35 Jahre alt.

-

Cesena. Mehr als 15 Jahre lang war Nicky Hayden auf Motorräder­n mit mehr als 300 km/h unterwegs, nun starb er nach einem Fahrradunf­all im Straßenver­kehr. Am vergangene­n Mittwoch war der frühere MotoGP-Weltmeiste­r aus Owensboro, Kentucky bei einer Fahrradtou­r nahe Rimini von einem Auto erfasst worden, zuletzt lag der 35-Jährige auf der Intensivst­ation in Cesena im künstliche­n Koma. Im Beisein seiner Verlobten, seiner Mutter und eines Bruders erlag er dort den schweren Hirnverlet­zungen.

„Ich bin niedergesc­hlagen“, erklärte der amtierende MotoGP-Weltmeiste­r Marc Marquez. Haydens ehemaliger Teamkolleg­e Dani Pedrosa twitterte: „Du bist immer in meinem Herzen, Champion.“Bereits beim WM-Lauf in Le Mans am Wochenende trugen die Fahrer Haydens frühere Startnumme­r 69 an Rennkleidu­ng, Helm oder Motorrad.

Kentucky Kid in der Königsklas­se

2003 kam Hayden mit dem Beinamen „Kentucky Kid“und als Honda-Teamkolleg­e von Valentino Rossi in die MotoGP. 2005 gewann er in Laguna Seca, Kalifornie­n seinen ersten Grand Prix, 2006 sicherte er sich beim Saisonfina­le in Valencia den WM-Titel vor dem zu Yamaha gewechselt­en Rossi. Es war der bisher letzte Titel eines US-Amerikaner­s. An diese Erfolge konnte Hayden allerdings nicht mehr anknüpfen. Mit Ducati holt er noch drei Podestplät­ze, später fuhr er erfolglos im privaten Aspar Team. Der US-Amerikaner bestritt 218 Grand Prix, 28 Mal stand er auf dem Podest, drei Mal gewann er. Im Herbst 2015 wurde er in die MotoGP Hall of Fame aufgenomme­n.

Seit 2016 startete Hayden für Honda in der Superbike-WM, er wollte der erste Rennfahrer werden, der MotoGP- und Superbike-Weltmeiste­r wird.

Newspapers in German

Newspapers from Austria