Der Mensch ist nicht für Demokratie geschaffen
„Ja, Demokratie ist mühsam . . .“, „Quergeschrieben“von Sibylle Hamann, 17. 5. Sibylle Hamann gibt uns einen sehr skizzenhaften Überblick über die letzten 2500 Jahre Demokratieentwicklung. Sie beendet ihn mit der verzweifelten Frage, warum uns als einziger Ausweg immer nur einfällt, alle Entscheidungen in die Hände eines starken Mannes zu legen; dafür üben wir schon so lang? Die Antwort ist: Der Mensch ist nicht für die Demo-
kratie geschaffen. Aus den uns zugänglichen Quellen der Anthropologie, der Evolution, der Soziologie wissen wir, dass der Mensch über Millionen von Jahren in Kleingruppen gelebt und überlebt hat, also in Großfamilien und Stämmen. Wichtige Entscheidungen wurden vom Anführer getroffen, die Stammesangehörigen folgten ihm. Unsere Vorfahren waren mit diesem Konzept erfolgreich, sonst wären wir nicht hier.
Zu glauben, dass vergleichsweise junge idealistische/ideologische Vorstellungen über Volksherrschaft (und Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Sozialismus und den „neuen Menschen“) nachhaltig in der Lage wären, den Herdentrieb des Menschen auszuhebeln, ist sehr naiv.
So etwas ist unter bestimmten Umständen, zeitlich und örtlich beschränkt, annähernd erreichbar, wird sich aber gegen die genetische Disposition des Menschen, primär sein eigenes Überleben, danach das Überleben der Kleingruppe zu sichern und sich dabei um einen starken Mann zu scharen, nicht durchsetzen. Wir beobachten das täglich in allen Bereichen des menschlichen Lebens, von der Welt- bis zur Lokalpolitik. Dkfm. Günter Halvax, 1120 Wien