Sordnung
Ent Trump kein verlässlicher perten sehen einen Epochenbruch.
Rede vermied Trump ein klares Bekenntnis zum gegenseitigen Beistandsversprechen der Nato-Partner untereinander. Der Immobilienmogul sieht die westliche Sicherheitspolitik als Transaktion, bei der man das bekommt, wofür man bezahlt – nicht mehr und nicht weniger.
So hat das amerikanisch-europäische Bündnis noch nie funktioniert, sagen nicht nur entsetzte Europäer, sondern auch Trump-Kritiker innerhalb der US-Regierung. In Washington warf die prominente Oppositionspolitikerin Nancy Pelosi dem Präsidenten vor, mit seiner „ungehobelten und herablassenden“Rede bei der Nato das westliche Bündnis schlechtgemacht zu haben. Trumps Haltung sei angesichts der Tatsache, dass die Nato den USA nach den Anschlägen vom September 2001 zu Hilfe geeilt sei, „schändlich und gefährlich“.
„Wie ein besoffener Tourist“
Der Präsident habe sich bei seiner Reise aufgeführt wie „ein besoffener Tourist“, zitierte die Nachrichtenplattform „Daily Beast“einen ungenannten Beamten im amerikanischen Außenministerium. Auch bei der Debatte über den Klimawandel habe der Präsident blanke „Arroganz“an den Tag gelegt. Die USA dürften sich nicht aus dem Pariser Abkommen zurückziehen, wie Trump dies erwäge, sondern müssten vornweg sein.
Trump-Anhänger in den USA sehen Merkels Stellungnahme dagegen als Zeichen dafür, dass der Präsident auf dem richtigen Weg ist. Amerika habe Europa lang genug durchgefüttert, hieß es in Twitter-Kommentaren. Ob die neue US-Regierung den Worten des Präsidenten auch Taten folgen lässt, ist jedoch noch offen. Eine Entscheidung über den Verbleib der USA im Pariser Klimavertrag soll innerhalb dieser Woche fallen; wichtige Regierungsmitglieder plädieren gegen einen Ausstieg.
Tiraden ohne Substanz
Auch untermauerte Trump beim Thema Nato seine Schimpftiraden bisher nicht mit konkreten Schritten wie etwa einem Abbau der amerikanischen Truppen in Europa, im Gegenteil. Kurz vor dem Nato-Gipfel hatte Trumps Verteidigungsminister, James Mattis, bei einem Besuch in Litauen das Bekenntnis Amerikas zum Schutz der baltischen Staaten bekräftigt. Die USA haben als Reaktion auf die russische Aggression in der Ukraine rund 3500 Soldaten und 100 Panzer im Baltikum stationiert. Von den drei baltischen Staaten erfüllt nur Estland die Forderung Trumps nach einem Verteidigungshaushalt in Höhe von mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsstärke.