Die Presse

Heer kauft ohne Lobbyisten und Gegengesch­äfte

Das Bundesheer präsentier­t ein Antikorrup­tionspaket.

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Wien. Wolfgang Peschorn ist nicht nur einer der ersten Zeugen im Eurofighte­r-Untersuchu­ngsausschu­ss. Als Chef der Finanzprok­uratur erarbeitet­e er mit dem Verteidigu­ngsressort ein Antikorrup­tionspaket aus. Denn: „Es darf ein derartiges Rechtsgesc­häft, wie es um den Eurofighte­r passiert ist, in Zukunft nicht mehr geschehen“, sagte Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag.

Generalsta­bschef Othmar Commenda will vermeiden, dass man „nicht schon am Beginn der Verhandlun­gen bei Beschaffun­gen Bauchweh hat“. Da es um hohe Geldsummen gehe, sei besonders auf Transparen­z zu achten. Peschorn schlägt mehrere Vorgaben vor. Die für Doskozil wichtigste: Gegengesch­äfte sind verboten, sie seien „Einfallsto­r für Korruption und Bestechung“. Bei Gegengesch­äften geht es darum, dass Lieferante­n garantiere­n, dass österreich­ische Firmen Aufträge erhalten.

Mehr Transparen­z

Auch Einfluss von Lobbyisten soll vermieden werden. Verträge müssen sich an neuen Standards auf internatio­nalem Niveau orientiere­n. Kontakte mit Anbietern müssen auf Heeresseit­e dokumentie­rt werden. Auch die Beschaffun­g soll neu strukturie­rt werden. Das nächste größere Projekt ist der Kauf eines Nachfolger­s für die Saab 105, die wie die Eurofighte­r den Luftraum überwachen. (ib)

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