Film: Schweden jubelt über Sieg in Cannes
Mit Ruben Östlunds „The Square“gewann erstmals ein schwedischer Film die Goldene Palme.
Wenn man ganz genau sein will, hat ein schwedischer Regisseur schon einmal den Hauptpreis bei den Filmfestspielen in Cannes gewonnen: 1946 und 1951 ging er an Alf Sjöberg, der Preis hieß damals aber noch Grand Prix. Die Goldene Palme, die seit 1955 verliehen wird, ist nun erstmals nach Schweden (mit Ausnahme des Sonderpreises „Palme der Palmen“, der 1997 an Ingmar Bergman verliehen wurde) gegangen: Ruben Östlund, bekannt unter anderem für seinen Film „Höhere Gewalt“(2014), hat in der Nacht auf Montag mit seiner Schuldgefühlsatire „The Square“gewonnen.
In seiner Heimat war ihm Jubel sicher: „Hurra! Hurra! Hurra!“, schrieb Kulturministerin Alice Bah Kuhnke auf Instagram, der Sieg sei „großartig und fantastisch“. Die Tageszeitung „Dagens Nyheter“kommentierte: „Danke, Cannes – Humor und Zeitgeist haben gewonnen.“Und die Boulevardzeitung „Expressen“nannte Östlund einen „Champion“.
Zwei Preise für Amazon-Produktion
In seinem Film sind neben Claes Bang als Museumsdirektor die Serienstars Elisabeth Moss („Mad Men“) und Dominic West („The Affair“) zu sehen. Der Große Preis der Jury ging an Robin Campillo für „120 Beats per Minute“(über Aids-Aktivisten in den Neunzigern). Der Regiepreis ging an Sofia Coppola („The Beguiled“), Schauspielerpreise bekamen Diane Kruger für Fatih Akins „Aus dem Nichts“und Joaquin Phoenix für Lynne Ramsays „You Were Never Really Here“. Letzterer Film, eine Amazon-Produktion, bekam auch einen der Drehbuchpreise. (APA/red.)