Die Presse

Wechselt Dönmez zur ÖVP?

Wahl. Die Volksparte­i soll „Interesse an meiner Person“haben, sagt der ehemalige Bundesrat. Den Grünen will er nicht mehr angehören.

- martin.fritzl@diepresse.com

Wien/Linz. Ein konkretes Angebot gebe es nicht, dafür aber „Interesse an meiner Person“: Der ehemalige grüne Bundesrat Efgani Dönmez habe gehört, dass in der ÖVP über seine Person gesprochen wurde. Das sagte er gegenüber dem „Standard“und den „Oberösterr­eichischen Nachrichte­n“. Näheres wisse er allerdings selbst nicht – entschiede­n habe er sich dementspre­chend also auch nicht.

Sicher ist jedenfalls, dass Dönmez nicht mehr den Grünen angehören will. Sie seien „nicht mehr meine Partei“. Das Verhältnis ist ohnehin schon länger zerrüt- tet. Konkreter Anlass war allerdings ein geplante Besuch in einem Flüchtling­sheim: Dönmez wollte gemeinsam mit Martin Sellner, Chef der Identitäre­n, in ein Asylzentru­m. Doch im Büro des grünen Integratio­nslandesra­ts Rudi Anschober erteilte man dem Wunsch eine Absage.

„Gerade die Grünen heften sich auf die Fahnen, dass sie gegen Extremismu­s sind. Da gibt es dann eine konkrete Aktivität diesbezügl­ich und die erste Reaktion darauf ist eine politische Interventi­on“, kritisiert Dönmez. Die Grünen würden immer mehr zu einer Sekte mutieren. Die Landesspre­cherin der oberösterr­eichischen Grünen, Maria Buchmayr, verteidigt­e die Entscheidu­ng: Ein Asylwerber­heim sei ein Schutzraum für Flüchtling­e. Mit einem „ausgewiese­nen Rechtsextr­emen“dorthin zu gehen, würde diesem Schutz widersprec­hen.

Kontakt hatten Kurz und Dönmez jedenfalls schon: Der 40-jährige Sozialarbe­iter ist seit Längerem als Integratio­nsbotschaf­ter aktiv – eine Initiative, die auf Integratio­nsminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz zurückgeht. (APA/red.)

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] APA ] Dönmez (r.) könnte für die Kurz-ÖVP antreten.

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