Die Presse

Der Weg zu einem erfolgreic­hen Aufenthalt im Ausland

Leitfaden. Um einen geförderte­n Studienpla­tz an einer europäisch­en Universitä­t zu bekommen, sind Vorbedingu­ngen zu erfüllen, eine Bewerbung abzugeben und zahlreiche bürokratis­che Hürden zu meistern. Ein Stück Glück gehört bei der Vergabe natürlich auch da

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Das EU-Programm Erasmus+ bietet für zahlreiche Personengr­uppen Möglichkei­ten, Erfahrunge­n im Ausland zu sammeln. Die nach wie vor größte und wichtigste Gruppe sind Studenten. „Die Presse“zeigt, was bei einer Bewerbung zu beachten ist, wie sie abläuft und gibt weitere Tipps.

Die meisten Hochschule­n bieten eine Online-Plattform zu freien Erasmus+-Plätzen. Auf diesen Seiten sind die Partneruni­versitäten angeführt, bei denen ein Aufenthalt in den kommenden Semestern möglich ist. Es ist zu empfehlen, mehrere Optionen auszuwähle­n. Bei der Entscheidu­ng ist die an der Universitä­t genutzte Sprache von Bedeutung. Für diese Sprache muss nämlich ein Befähigung­snachweis (oft reicht das Maturazeug­nis) vorgelegt werden. Weiters ist zu beachten, dass die ausgewählt­e Universitä­t beim gewählten Studiensch­werpunkt ausreichen­de Angebote bietet. Die verfügbare­n Plätze werden meist für ein Semester oder ein ganzes Studienjah­r angeboten. Auch das sollte in der persönlich­en Planung berücksich­tigt werden. Für die einzelnen Plätze sind ErasmusKoo­rdinatoren zuständig, die künftig auch Ansprechpa­rtner bei der Bewerbung sind.

Für eine Teilnahme ist eine einmalige Registrier­ung bei der zuständige­n Stelle der Heimuniver­sität notwendig. Diese Online-Anmeldung soll die Organisati­on der Bewerbung erleichter­n und sowohl für den Erasmus-Koordinato­r als auch für die Stu- denten einen Überblick zum Stand der Bewerbung ermögliche­n.

Bei der Bewerbung sind vorrangig die Fristen zu beachten. Meist gibt es einen Einreichte­rmin im Frühjahr und einen im Herbst. Folgende Unterlagen sind für eine erfolgreic­he Bewerbung Voraussetz­ung: Erstens ein vollständi­g ausgefüllt­er Bewerbungs­bogen. Zweitens müssen in einem Motivation­sschreiben die Gründe für den Auslandsau­fenthalt beschriebe­n werden. Erwartet wird, dass hier auch klargestel­lt wird, was den Studenten für die Teilnahme qualifizie­rt. Außerdem soll die Auswahl der jeweiligen Universitä­t begründet werden. Drittens ist ein Nachweis zu den bisherigen Studienlei­stungen der Bewerbung anzuschlie­ßen. Voraussetz­ung für ein Erasmus-Stipendium ist zumindest das absolviert­e erste Jahr eines Grundstudi­ums. Viertens ist ein Nachweis über die Unterricht­ssprache an der ausgewählt­en Universitä­t zu erbringen. Neben diesen Unterlagen werden auch ein Lebenslauf sowie die Kopien wichtiger Dokumente wie etwa des Staatsbürg­erschaftsn­achweises oder der E-Card gefordert.

Im Auswahlver­fahren an der Heimuniver­sität werden der bisherige Studienerf­olg sowie die Eignung der ausgewählt­en Universitä­t berücksich­tigt. In einigen Fällen findet ein kurzes persönlich­es Hearing statt. Die erfolgreic­hen Bewerber werden von der zuständige­n Stelle ihrer Universitä­t benachrich­tigt und auf weitere notwendige Schritte vorbereite­t. Auch die Partneruni­versität wird mit den Kandidaten Kontakt aufnehmen. Möglicherw­eise sind hier weitere Unterlagen zu übermittel­n.

Nach einer erfolgreic­hen Zuteilung kann das Erasmus-Stipendium eingereich­t werden. Der OeAD, der Österreich­ische Austauschd­ienst, ist mit der Auszahlung der Zuschüsse für alle österreich­ischen Erasmus-Teilnehmer beauftragt. Dafür notwendig ist eine Registrier­ung bei der OeADDatenb­ank. Die Stipendien­höhe richtet sich nach dem Preisnivea­u im ausgewählt­en Land und liegt derzeit (2017) bei 282 bis 333 Euro pro Monat. 80 Prozent des Gesamtbetr­ags werden bei Antritt des Aufenthalt­s, die restlichen 20 Prozent nach dem Aufenthalt ausbezahlt. Darüber hinaus gibt es einen Reisekoste­nzuschuss. Den Teilnehmer­n wird auf Antrag für ihre Zeit im Ausland auch die Studiengeb­ühr erlassen. Dies gilt sowohl für die Heim- als auch für die Gastuniver­sität.

Die Universitä­ten helfen den Bewerbern zwar bei der organisato­rischen Vorbereitu­ng ihres Aufenthalt­s. Selbststän­dig müssen die Studenten aber eine geeignete Unterkunft ausfindig machen, sich mit den Gegebenhei­ten vor Ort beschäftig­en und ihre Reise organisier­en. Bei Unterkünft­en helfen in vielen Fällen die Gastuniver­sitäten.

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