Dortmunds Dissens gelöst, Tuchel nicht mehr Trainer
BVB. Lucien Favre und Peter Stöger als Nachfolge-Tipps.
Dortmund. Dass sich Borussia von Trainer Thomas Tuchel trennen wird, war trotz des gewonnenen DFB-Cups und dem erreichten Champions-League-Platz kein Geheimnis mehr. Es ging nur noch um Formales, ein Treffen mit Anwälten. Am Dienstag war es soweit, das finale Gespräch dauerte laut „Bild“21 Minuten, dann war Tuchels Ära nach zwei Jahren beim BVB Geschichte.
Dass das Treffen im Hotel „L’Arrivee“,´ also just der Luxusunterkunft, vor deren Ausfahrt der Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus am 11. April verübt worden war, stattgefunden hat, ist vielleicht das letzte Indiz darauf, dass seitdem der „Dissens“zwischen Trainer und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht mehr zu kitten war.
Der 2015 als Klopp-Nachfolger gepriesene Tuchel, 43, wurde just nach einer ungemein erfolgreichen Saison vom Hof gejagt. Es ist die Konsequenz monatelanger Differenzen, die mit den Verkäufen wichtiger Spieler und ausbleibenden Verstärkungen begannen bzw. in der Diskussion über die überaus schnelle Neuansetzung des CL-Spiels nach dem Attentat mündeten. Zuletzt sollen auch Probleme mit Spielern das Verhältnis getrübt haben. Laut „Bild“drohten Stars damit, den Verein zu verlassen. Die Klubaussendung erklärt die Lage trocken: „Der BVB legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der Ursache der Trennung keinesfalls um eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Personen handelt. Das Wohl des Vereins, den viel mehr als nur der sportliche Erfolg ausmacht, wird immer wichtiger sein als Einzelpersonen und mögliche Differenzen zwischen diesen.“Tuchel soll 2,9 Mio. € Abfindung erhalten und wird mit Leverkusen in Verbindung gebracht.
Wer folgt ihm in Dortmund nach? Julian Nagelsmann sagte ab, bleibt in Hoffenheim. Laut „WAZ“sei Peter Stöger (Köln) im Gespräch, vieles deutete aber auf Lucien Favre hin – trotz der fünf Millionen Euro, die OGC Nizza als Ablöse verlangt.