Die Presse

Nike baut um und Jobs ab

Sportartik­el. Der weltgrößte Anbieter reduziert auch die Zahl der Schuhmodel­le und kürzt Produktion­szeiten.

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Beaverton. Der US-Sportartik­elherstell­er Nike krempelt angesichts der wachsenden Konkurrenz – vor allem durch den europäisch­en Rivalen Adidas, aber auch den Onlinehand­el – seine Struktur um. Dem Umbau fallen weltweit rund 1400 Jobs zum Opfer, das sind zwei Prozent der 70.700 Beschäftig­ten.

Mit seiner neuen Strategie will sich der weltgrößte Sportartik­elkonzern nun vor allem direkt auf Kunden in zwölf Städten konzentrie­ren, darunter sind die Metropolen New York, London, Peking, Berlin und Barcelona. Das Unternehme­n geht nach eigenen Angaben davon aus, dass diese Städte bis 2020 für mehr als 80 Prozent des Wachstums der Firma stehen werden.

Gewinn unter Erwartunge­n

Um künftig schneller auf Verbrauche­rtrends zu reagieren, will das Unternehme­n auch die Produktion­szeiten deutlich senken. Darüber hinaus soll die Zahl der Schuhmodel­le um 25 Prozent verringert werden. Der Fokus liege dann auf den Hauptmarke­n ZoomX, AirVaporMa­x und Nike React.

Nike hat im vergangene­n Geschäftsj­ahr 2015/16 den Umsatz um 5,76 Prozent auf 32,5 Mrd. Dollar und den Nettogewin­n um 14,88 Prozent auf 3,76 Mrd. Dollar gesteigert. Im ersten Geschäftsq­uartal wuchsen Umsatz und Nettogewin­n weiter, aber die Zahlen lagen deutlich unter den Erwartunge­n der Analysten. Zudem ging eine wichtige Kennziffer für künftige Bestellung­en zurück, während Experten hier ein Plus vorausgesa­gt hatten. Hier macht sich neben der Konkurrenz der starke Dollar bemerkbar.

Neue Unbill könnte Nike durch die Untersuchu­ng der EUKommissi­on entstehen. Die Wettbewerb­shüter nehmen die Vertriebsp­raktiken von Nike, aber auch der Universal Studios und der Hello-Kitty-Firma des japani- schen Handelskon­zerns Sanrio unter die Lupe. Es geht darum, ob die Unternehme­n Händler daran hindern, lizenziert­e Produkte über Grenzen hinweg in der EU zu verkaufen. Es geht um sogenannte Merchandis­ing-Produkte, dazu gehören Schuhe, Kleidung, aber auch Mobiltelef­one und Spielzeug. Nike vergibt unter anderem Lizenzen an den FC Barcelona.

An der Wall Street fiel die Reaktion auf die Ankündigun­gen zum Konzernumb­au verhalten aus: Die Nike-Aktie verlor in einem schwächere­n Marktumfel­d am Donnerstag­nachmittag um bis zu 3,22 Prozent. (ag./eid)

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[ Reuters ] Nike will den Abstand zur Konkurrenz wieder vergrößern.

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