Die Presse

Pretty misst Eismassen und Meereswell­en

Neuer österreich­ischer Satellit soll 2020 starten.

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Er ist ganz schön klein, soll aber eine große Mission erfüllen: Wie zu Wochenbegi­nn bekannt wurde, bauen die TU Graz und die Wiener Weltraumfi­rma Ruag Space im Auftrag der Europäisch­en Weltraumor­ganisation ESA an einem neuen Nanosatell­iten. Pretty, eine aus drei Würfeln mit jeweils zehn mal zehn Zentimeter­n Kantenläng­e bestehende Raumsonde, soll ab 2020 Eismassen und Meereswell­en vermessen. Die Daten sollen neue Erkenntnis­se für die Klimaforsc­hung liefern.

Pretty ist bereits der fünfte rot-weiß-rote Satellit im All – und der dritte aus den Labors der TU Graz („Die Presse“berichtete). Bereits 2013 schickte Österreich die ersten beiden Satelliten ins All: den von Wissenscha­ftlern und Studenten der TU Graz realisiert­en TUGSAT-1 und den von der Uni Wien gebauten UniBRITE. Beide sind Teil einer vom Technologi­eministeri­um geförderte­n Mission aus fünf Nanosatell­iten, die seither Daten zu den Eigenschaf­ten heller Sterne liefern.

Wenn das Taxi sich verspätet

2015 erhielt das Institut für Kommunikat­ionsnetze und Satelliten­kommunikat­ion den Zuschlag für OPS-SAT. Dieser soll Ende 2018 in den Weltraum abheben, allerdings nicht in rein wissenscha­ftlicher Mission: Der Nanosatell­it soll im All neue Technologi­en testen, etwa neue Weltraumso­ftware erproben.

Bereits in den Startlöche­rn ist der Kleinsatel­lit der Fachhochsc­hule Wiener Neustadt: Ihr Pegasus hätte bereits Ende Mai an Bord einer indischen Trägerrake­te in den Orbit aufbrechen sollen, deren Start wurde allerdings auf Ende Juni verschoben. Wenn alles klappt, soll Pegasus im Verbund mit 35 anderen Nanosatell­iten die Thermosphä­re, einen Bereich der Erdatmosph­äre oberhalb der Ozonschich­t, erforschen. (APA/gral)

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