Deutschland zieht allen davon
Anlagen. Ein uneinheitliches Bild zeigte im Auftaktquartal 2017 der europäische Hotelinvestmentmarkt. Während einige Länder deutlich zulegen konnten, mussten andere Federn lassen.
Wien. Mit einem Investitionsvolumen von 3,92 Milliarden Euro ist der europäische Hotelinvestmentmarkt zwar robust, unterm Strich aber mit einem Minus von 14 Prozent ins neue Jahr gestartet. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens CBRE hervor. Mit einem Minus von 84 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres einen regelrechten Einbruch verzeichnete Frankreich. In den zentralund osteuropäischen Ländern betrug das Minus 46 Prozent, in Irland ging es um 45 Prozent nach unten, in den Benelux-Staaten um 36 Prozent.
Risikofreude in Deutschland
Ein Rekordquartal verzeichnete hingegen Deutschland: Dort legte das Volumen um 55 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro zu. Zu den Top-Deals zählte etwa das VierSterne-Haus Arcotel John F Berlin, das im Rahmen des Verkaufes des „Quartiers am Auswärtigen Amt“veräußert wurde. „In Deutschland sind Hotelinvestoren zunehmend bereit, in Projektentwicklungen zu investieren, um sich trotz des Risikos, die Projektentwicklungen mit sich bringen, die attraktivsten Lagen sichern zu können“, erläutert Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotels Brokerage Germany & CEE bei CBRE. Die Spitzenrenditen für Core-Produkte in erstklassigen Lagen liegen in Deutschland weiterhin bei 4,5 Prozent. Gut lief es auch in Italien und Spanien, wo die Investments um 48 beziehungsweise 24 Prozent zulegten.
Für Österreich äußern sich die CBRE-Experten nach dem Rekordjahr 2016 mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 700 Euro eher verhalten. „Die Nachfrage der Investoren nach Hotelimmobilien in Österreich ist zwar weiterhin hoch“, sagt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich. „Nach der hohen Zahl an Transaktionen im Vorjahr besteht allerdings eine Verknappung auf der Angebotsseite, weshalb 2017 bisher noch keine großvolumigen Transaktionen stattgefunden haben.“Darauf führt er einen gewissen Druck auf die Renditen zurück, der sich in den kommenden Quartalen noch verstärken dürfte. Etwas Bewegung könnte jedoch im zweiten Quartal in den Markt kommen. In diesem Zeit- raum werden nämlich die beiden Accor Hotels am Wiener Hauptbahnhof fertig gestellt. Die Experten erwarten, dass es damit auch zum endgültigen Abschluss dieser im Vorjahr zwischen dem Entwickler UBM und dem französischen Investment Manager Amundi Real Estate im Rahmen eines ForwardDeals vereinbarten Transaktion im hohen zweistelligen Millionenbereich kommen wird. (ebe)