Versicherung 4.0 steht auf drei Beinen
Wie wir im Alltag kommunizieren, wie wir konsumieren, wie regiert wird - die Digitalisierung verändert unser Leben auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer Ebene. Die Welt ist digital geworden. So auch der Versicherungssektor, denn ohne Computer oder Smartphone geht auch hier nichts mehr. Die Vorteile sind offensichtlich: Produktivitätssteigerung durch Reduktion von Zeitaufwand und Ressourceneinsatz für die Versicherung, Angebots-Vergleiche per Mausklick und – für einfache Produkte – gleich eine Online-Abschlussmöglichkeit und damit Zeitund Aufwandsersparnis für Kunden.
Neue Möglichkeiten
Die Wiener Städtische setzt die Digitalisierung auf drei Ebenen um: intern, im Vertrieb und im Servicebereich. Die interne Umstellung auf die neuesten Programme erfolgt laufend und betrifft alle Mitarbeiter. Entsprechende Schulungen gehen logischerweise Hand in Hand mit der Implementierung, denn nur qualifizierte Berater bürgen für Kundenzufriedenheit.
„In der Kommunikation erleichtert die Digitalisierung natürlich vieles, Geschwindigkeit und Vernetzung durch die neuen Medien erhöhen die Effizienz und beschleunigen den Informationsaustausch“, erklärt Hermann Fried, Vertriebsvorstand der Wiener Städtischen Versicherung AG. Im Servicebereich stehen digitale Medien und Möglichkeiten wie Apps zur Informationsbeschaffung, zum Download oder dem Ausfüllen von Formularen zur Verfügung. Man muss nicht erst zum Versicherungsagenten kommen, um diese zu erhalten oder abzugeben.
Die Wiener Städtische ist auf Facebook, Twitter, Instagram und Youtube vertreten und bietet ihren Kunden Videoberatung, Webchat und eine umfassende Versicherungs-Appwelt. Bei den OnlineVersicherungen umfasst das Portfolio einfach verständliche Produk- te, zum Beispiel Reise- und Studentenversicherungen, Sonderklasse nach Unfall und Golfversicherung. Elektronische Policenordner bieten mehr Komfort für Unternehmer und Private.
„Wir haben beim Online-Abschluss eine ganz klare Strategie“, erläutert Fried. „Einfache Produkte gibt es bei uns online, alle komplexeren Versicherungen nur mit kompetenter Beratung. Wo ich eine deutliche Veränderung wahrnehme, ist in der Kommunikation. Darauf haben wir schon proaktiv reagiert – unsere Kundinnen und Kunden können mittlerweile auf fast allen Kanälen mit uns kommunizieren.“„Wer eine Versicherung abschließt, erkauft sich Sicherheit“, so Hermann Fried. „Obwohl die fortschreitende Digitalisierung natürlich Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes aufwirft, gehen konstante Sicherheits- Updates, langwierige Testphasen und Checks einer Implementierung eines jeden neuen Programms oder einer neuen Software voraus, um Kunden höchstmögliche Sicherheit zu garantieren.“Versicherungen sind keine risikofreudigen Unternehmen, ihr Kerngeschäft ist und bleibt Sicherheit in allen Belangen.
Neue Kommunikationswege
Digitalisierung bedeutet sowohl die digitale Umwandlung von Informationen als auch die Inanspruchnahme neuer Kommunikationsmittel wie sozialer Medien zum Informationstransfer.
Für einen digitalen Abschluss, einen Online-Abschluss, eignen sich daher einfache Produkte mit geringem Erklärungsaufwand und geringer Wertschöpfung, denn Beratungskompetenz, individuelle Betreuung und die Abwicklung im Schadensfall können nicht ohne Qualitätsverlust digitalisiert werden.
Laut Fried hat - entgegen den Befürchtungen, dass Digitalisierung automatisch zum Abbau von Arbeitsplätzen führe - die Digitalisierung bei der Wiener Städtischen zu keinen Personalkürzungen geführt. Im Gegenteil, man expandierte, musste noch mehr Personal einstellen, ausbilden und umschulen, vor allem für Berufe im IT-, Kommunikations-, Beratungs-, Gutachten-, Rechtssektor. Auch Versicherungsmathematiker gehören weiterhin den Sparten an, die zunehmend qualifizierte Mitarbeiter benötigten.
Der Versicherungsbereich werde sich in Zukunft sicherlich nicht so stark verändern wie andere Wirtschaftsbereiche, denn bis eine Versicherung sich am Markt etablieren könne und den Standards entspreche, seien sehr viel Kapital sowie Expertise erforderlich und rechtliche Prämissen zu erfüllen, so Fried. Für die Zukunft denkt die Wiener Städtische an neue Zielgruppen und Servicepakete, zum Beispiel für Studierende oder die 60+Generation. Diese zwei Zielgruppen haben ganz unterschiedliche Vorstellungen von Sicherheit. Wohnung, Krankheit während des Studienverlaufs oder gesundheitliche Versorgung, Pension und Pflege sind Schwerpunkte, will man allen Versicherten sozusagen „leb e n s l a nge Sicherheit“gewährleisten, sie „von der Geburt bis ins hohe Alter“absichern.
Hermann Fried: „Trotz Digitalisierung bleibt die Wiener Städtische ein kundenorientiertes Unternehmen, das die individuelle persönliche Betreuung weiterhin als zentrales Element ansieht und den Menschen fokussiert.“