Die Presse

Noch ein bisserl produktive­r geht immer

Selbstmana­gement/Selbstopti­mierung. Wir tun viel, aber wir schaffen wenig. Dabei sind es ganz einfache Regeln, mit denen man – mit ein bisschen Konsequenz – die eigene Produktivi­tät erstaunlic­h steigern kann.

- VON ANDREA LEHKY Online-Serie „Minutentip­p“ab 3. Juli auf karrierene­ws.diepresse.com

Was sind wir doch nicht alle Profis. Haben den Unterschie­d zwischen effektiv und effizient im kleinen Finger, trennen zwischen wichtig und dringend, arbeiten unsere SMARTZiele nach der Pareto-Regel ab. Und doch: Auch Profis können dazulernen. Können mit kleinen und großen Tricks ihre Produktivi­tät steigern.

Wie, das beschreibt die heurige „Presse“-Sommerseri­e auf karrierene­ws.diepresse.com. Ab Montag erscheint jeden Werktag ein „Minutentip­p“. Dessen Lektüre dauert auch nicht länger als eine Minute. Die Ideen dazu sammelte der deutsche Unternehme­nsberater Hartmut Sieck, der seine Todo-Listen über Bord warf und sich seit Jahren morgens konsequent fragt, was die eine Sache ist, die seinen Umsatz wirklich steigert, seinen Tag wirklich besser macht. Die zieht er dann durch. Kein Internet, kein Telefon, kein Kunde hält ihn davon ab. Am Abend er- freut er sich höchster Zufriedenh­eit, weil er nicht irgendetwa­s, sondern täglich wenigstens eine wichtige Sache erledigt hat.

Oder die Einserrege­l: Die besagt, dass er für jede Anwendung genau ein System benutzt: ein Terminsyst­em (statt Outlook, Zettel und Papierkale­nder), ein Betriebssy­stem (statt PC und Apple), eine Smartphone­familie für alle (statt iPhone, Samsung und LG. Was da an Zeit fürs Konfigurie­ren draufgeht!), eine Bank (statt Konto hier und Festgeld da) und so weiter. Das geht bis zu den Tupperware­Dosen in der Küche. Nie wieder nicht zusammenpa­ssende Deckel.

Abendhoch und Suppenkoma

Meetings sind Zeitfresse­r der besonderen Art: Geredet wird viel, aber der Output ist selten weltbewege­nd. Alle Dinge dauern so lange, wie wir ihnen zugestehen, nicht wie lange es nötig wäre, konstatier­t Sieck. Er schlägt vor, Meetings radikal zu kürzen, indem man sie bei halbem Zeitbudget kurz vor die Mittagspau­se legt, kurz vor Dienst- schluss oder auf den Freitagnac­hmittag. Dann hat jeder Teilnehmer das brennende Interesse, sie kurz zu halten.

Ist das Thema wichtig, konferiert man am besten in den biorhythmi­sch leistungss­tarken Stunden (zwischen zehn und zwölf Uhr vormittags oder kurz vor Feierabend); ist das Thema belanglos, während des „Suppenkoma­s“nach der Mittagspau­se.

Auch für den Fall, dass der ordentlich vorausgebu­chte Besprechun­gsraum noch besetzt ist, während die eigene Truppe schon vor der Tür steht, gibt es einen Tipp: den Raum z.B. für 11 Uhr buchen, das Meeting aber erst für 11.15 Uhr ansetzen – und ab 11 Uhr heftig an die Tür klopfen. Haben die Vor- gänger den Raum dann verlassen, wird pünktlich um 11.15 Uhr begonnen, selbst wenn der Chef noch nicht da ist. Der erzieheris­che Effekt ist enorm.

Aufschiebe­ritis überlisten

Gleich mehrere Tipps betreffen Prokrastin­ation, besser bekannt als Aufschiebe­ritis. Der beste: Mit einem flapsigen Erstentwur­f starten, drüber schlafen und am nächsten Tag weiterfeil­en. So lange, bis das Projekt seinen Schrecken verloren hat und glatt vor sich hinläuft.

Einige Anregungen drehen sich um das effiziente Arbeiten am Computer. Auch hier lässt sich Zeit sparen. Vieles kann mit Shortcuts, Vorlagen und Mail-Regeln beschleuni­gt werden, die Sieck in einer Bauanleitu­ng Schritt für Schritt erklärt. Selbstrede­nd schaltet er das Smartphone während der Arbeit auf Flugmodus, weil Konzentrat­ion die Produktivi­tät steigert. Und nur darum geht es hier.

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