Die Presse

Eurowings weitet Flugnetz aus: 60 neue Ziele in Europa

Luftfahrt. Die AUA erhält mehr Konkurrenz von der Billigschw­ester.

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Düsseldorf/Wien. Der Lufthansa-Konzern hat im ersten Halbjahr ein Passagierp­lus von 17 Prozent auf fast 60 Millionen Fluggäste erzielt. Wer der Wachstumst­reiber ist, lässt sich leicht erkennen: Während die Swiss um 4,4 Prozent zulegte und die AUA ein Wachstum von 13,5 Prozent schaffte, verzeichne­te die Eurowings ein Plus von 31 Prozent. „Wir sind der Wachstumsm­otor und wollen das auch bleiben“, sagte Eurowings-Geschäftsf­ührer Oliver Wagner am Donnerstag. Was gelingen dürfte, da die Sommerbuch­ungen überdurchs­chnittlich gut sind.

Mit den 33 Flugzeugen, die die Eurowings von der straucheln­den Air Berlin samt Crews übernimmt (fünf weitere Maschinen erhält die AUA), gibt sie auch in Europa den Ton an. „Die Flottenerw­eiterung bringt uns in Europa 23.000 zusätzlich­e Flüge, 20 neue Destinatio­nen und drei Millionen mehr Passagiere“, sagte Wagner. 20 alte Germanwing­s-Flugzeuge werden ersetzt.

Langstreck­en, die bisher nur von Köln aus bedient wurden, werden ab dem Sommer 2018 auch von München angeboten. Dazu verlegt die Lufthansa selbst fünf ihrer Riesenjets A380 nach Bayern. Geplant sind laut Wagner 40 Langstreck­enziele, darunter Windhoek, Bangkok und Mauritius.

Damit erwächst durch die Eurowings immer mehr Konkurrenz für die AUA, die unter anderem auch Bangkok und Mauritius anfliegt. Zumal nicht nur die AUA mit ihrer sehr günstigen Kostenstru­ktur innerhalb des Konzerns punkten kann. „Wir liegen bei den Stückkoste­n um 25 bis 30 Prozent unter der Lufthansa“, erklärte Wagner.

Außerdem kommt zu den drei bereits in Wien stationier­ten Eurowings-Jets spätestens im Sommer 2018 ein weiterer hinzu. Ursprüngli­ch war sogar von drei zusätzlich­en Flugzeugen die Rede.

Mehr Konkurrenz erhält die Air-BerlinToch­ter Niki, deren Zukunft nach der Absage des Joint Ventures mit TUI Fly völlig offen ist. Denn Eurowings hat mit Palma de Mallorca kürzlich die erste Basis im nicht deutschspr­achigen Ausland eröffnet und bedient von dort 23 Ziele in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz. (eid)

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