Aus Metro wurden zwei Firmen
Handel. Für die Aktionäre hat sich die Metro-Aufspaltung noch nicht sehr ausgezahlt.
Düsseldorf. Für Metro-Chef Olaf Koch ist es ein Befreiungsschlag, für die Anleger bisher ein Nullsummenspiel: Die Aufspaltung des deutschen Handelsriesen ist auch an der Börse vollzogen. Koch läutete am Donnerstag in Frankfurt mit der großen Börsenglocke die „neue“Metro ein.
Die Aktie des LebensmittelGroß- und Einzelhändlers debütierte mit einem Kurs von 20 Euro und bröckelte dann bis auf 18,80 Euro ab. Sie ist formal von der „alten“Metro AG abgespalten worden, die jetzt Ceconomy heißt und nur noch die Elektronikketten MediaMarkt und Saturn umfasst. Deren Aktie eröffnete mit einem Kurs von 9,32 Euro und stieg später auf 9,8 Euro. Damit lag der Kurs der beiden Aktien zusammen unter dem Schlusskurs der alten MetroAktie. Die Aktionäre, die pro Anteil je eine Metro-Wholesale und eine Ceconomy-Aktie erhalten hatten, haben von dem Deal damit noch nicht profitiert.
„Eigentlich keine Synergien“
„Die Kursverteilung zwei Drittel zu einem Drittel war zu erwarten“, sagte ein Händler. „Allerdings sehen wir insgesamt einen Abschlag zum Schlusskurs der alten Metro, das ist schon eher überraschend.“Der Streit mit dem MediaSaturnMinderheitseigentümer Erich Kellerhals, der bis zuletzt gegen die Aufspaltung geklagt hatte, hatte Koch zermürbt.
Mit der vor eineinhalb Jahren angekündigten Trennung hofft er nun auf eine Lösung dieses Pro- blems. Aber auch strategisch gebe es gute Gründe dafür. „Die Überlappung ist eigentlich gleich null, es gibt keine Synergien, im Gegenteil: Ein Konglomerat macht das Unternehmen nur langsamer“, sagte er zu Reuters TV.
Der Nebenwerteindex MDAX, in dem die alte Metro AG geführt wurde, umfasste am Donnerstag – wie bei Abspaltungen üblich – für einen Tag 51 Mitglieder. Von Freitag an ist dort nur noch Ceconomy gelistet, die neue Metro muss sich erst wieder für den MDAX qualifizieren.
Das halten Experten für ausgemacht, wenn die Indizes im September überprüft werden. Die Metro-Wholesales-Aktie ist schließlich an der Börse doppelt so viel wert wie Ceconomy. (Reuters/red.)