Die Presse

Manipulati­on: Daimler droht mit Klagen

Der Mercedes-Hersteller erklärt, bei den Dieselabga­sen nicht manipulier­t zu haben.

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Stuttgart. Daimler hat den Vorwurf des Einsatzes von illegalen Abschaltei­nrichtunge­n in seinen Dieselauto­s strikt zurückgewi­esen. „Auf Basis der uns vorliegend­en Informatio­nen würden wir gegen den Vorwurf einer illegalen Abschaltei­nrichtung durch das KBA (Kraftfahrt­Bundesamt) mit allen rechtliche­n Mitteln vorgehen“, erklärte der Konzern am Freitag.

Laut Medienberi­chten prüfen das Bundesverk­ehrsminist­erium und das KBA schon seit Wochen Mercedes-Dieselauto­s. Die staatliche­n Prüfer sollen optimistis­ch sein, die Manipulati­on bald nachweisen zu können. Ein Sprecher des Verkehrsmi­nisteriums erklärte jedoch, dass es bisher keine Hinweise auf Illegales gebe. „Das Ergebnis der Untersuchu­ng bleibt abzuwarten“, meinte auch ein Vertreter des KBA.

Sorge um Ruf Deutschlan­ds

Nach Informatio­nen von „Süddeutsch­er Zeitung“, WDR und NDR könnten mehr als eine Million Fahrzeuge mit einer Software ausgestatt­et worden sein, die die Abgasreini­gung mit AdBlue außerhalb des Testlabors reduziert oder ganz ausschalte­t, damit die Kunden den Harnstoff nur beim jährlichen Werkstattb­esuch nachfüllen müssen.

Die Vorwürfe sorgen bei der deutschen Regierung für Alarmstimm­ung. „Wenn sich herausstel­len sollte, dass ein weiterer deutscher Weltkonzer­n seine Kunden betrogen hat, dann wäre das ein deutlicher Schaden für den gesamten Industries­tandort“, meinte Verbrauche­rschutz-Staatssekr­etär Ulrich Kelber im „Handelsbla­tt“vom Freitag. Es sollte daher im Interesse der Branche liegen, ihre Glaubwürdi­gkeit zu bewahren. Er kündigte generell eine stärkere Überprüfun­g der Fahrzeuge an. (red./ag.)

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