Williams – die Geschichte eines Familienbetriebes

Rennstall und Besitzer sind seit 40 Jahren F1-Legenden, aber seit 2012 sieglos unterwegs.

Silverstone. Als Frank Williams 1977 in der Formel 1 vorstellig wurde, wurde der Brite belächelt. FW06 hieß sein erster Rennwagen, den er zusammen mit Patrick Head auf die Strecke rollte. Am Sonntag war das genau 40 Jahre her, und es war eine Ära, die ihresgleichen sucht in der Königsklasse. Williams, ein privater Rennstall, der durch alle Krisenzeiten der Formel 1 steuerte, neun Konstrukteurstitel und 114 GP gewann. Sieben Weltmeister wurden bejubelt, 1994 der Tod von Ayrton Senna in Imola beklagt. 128 Pole-Positionen, 133 schnellste Runden – die Hochzeiten von Williams F1 liegen lang zurück, die Bilanz ist aber beeindruckend.

Ein Film, der vor dem Rennen in Silverstone seine Premiere gefeiert hat, wirft einen Blick auf das Innenleben des Teams, vor allem auf die Familie Williams. Die schwere Zeit durch den verheerenden Unfall 1986 von Frank Williams: Er kämpfte um sein Leben, sitzt seitdem im Rollstuhl. Er führte das Team auch danach weiter, ist offiziell noch immer der Teamchef, hat aber längst die Agenden an Tochter Claire übergeben. „Ja, es ist ein anderes Leben als vorher“, sagt die 40-Jährige in dem Film zur Zeit vor und nach dem Unfall des Vaters bei Tests in Frankreich.

Zwischen Erfolg und Tragik

Vor 38 Jahren feierte Clay Regazzoni den ersten Williams-Sieg – in Silverstone. An diesem Sonntag fuhren Felipe Massa (10.) und Lance Stroll (16.) nur hinterher. Seit dem Großen Preis von Spanien 2012 und dem Sensationssieg von Pastor Maldonado wartet Williams auf Sieg Nummer 115.

Prost, Mansell, Hill, Keke Rosberg oder Villeneuve prägten die Erfolgsgeschichte des Teams. Die schlimmsten Momente nach seinem eigenen Unfall musste Frank Williams 1994 miterleben, als Ayrton Senna am 1. Mai in Imola in seinem Rennwagen tödlich verunglückte. Erfolg, Tragik, Jubel, Schmerz – all das und die Geschichte dieser Familie bewegen den Rennstall weiterhin. (fin)