Die Presse

Vönix in neuer Formation

Nachhaltig­keitsindex. RHI und Athos Immobilien sind nicht mehr dabei, Rosenbauer steht „unter Beobachtun­g“. Neuzugänge gab es keine.

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Wien. Der Nachhaltig­keitsindex Vönix hat seine Zusammense­tzung geändert. In diesem Index sind Unternehme­n der Wiener Börse gelistet, die bei einem Nachhaltig­keitsratin­g gut abgeschnit­ten haben. Jeweils im Juni wird er neu formiert.

Neuaufnahm­en gab es diesmal keine, wohl aber zwei Streichung­en: Athos Immobilien und der Feuerfesth­ersteller RHI sind nicht mehr im Vönix enthalten. Athos wegen einer Änderung im Indexregel­werk. Und RHI, weil dieses Unternehme­n gerade im Begriff ist, mit dem brasiliani­schen Mitbewerbe­r Magnesita zu fusioniere­n. Eine Beurteilun­g sei deshalb nicht möglich, die Datenlage reiche nicht aus, verlautete vom für die Nachhaltig­keitsanaly­se zuständige­n Beratungsu­nternehmen RFU. Ein weiteres Indexmitgl­ied, Rosenbauer, könnte ebenfalls aus dem Index hinausfall­en, aktuell steht es „unter Beobachtun­g“. Und zwar wegen jüngst aufgekomme­ner Korruption­svorwürfe, die jedoch noch in Schwebe seien, wie es im RFU-Bericht heißt.

Rund 60 Unternehme­n werden jeweils für den Index analysiert, 20 bis 25 schaffen im Schnitt die Aufnahme. Aktuell sind 20 im Vönix enthalten: Agrana, Amag, AT&S, BKS Bank, Buwog, CA Immo, Erste Bank, EVN, Kapsch Trafficcom, Lenzing, Post, Palfinger, RBI, Rosenbauer, Telekom Austria, Valneva, Verbund, VIG, Wienerberg­er und Zumtobel. Die Beurteilun­g basiert auf einem Modell aus ökologisch­en und sozialen Positiv- und Ausschluss­kriterien; aufgenomme­n wird, wer entweder absolut oder aber relativ zur jeweiligen Branche ein gutes Nachhaltig­keitsratin­g erreicht. Einige Branchen sind gänzlich ausgeschlo­ssen: Rüstung, Nuklearind­ustrie, „problemati­sche“Gentechnol­ogie, Glücksspie­l und Suchtmitte­l (Tabak, hochprozen­tige Spirituose­n).

Als Anleger ist man zuletzt gut gefahren, wenn man sich am Vönix orientiert hat: In seinem kürzlich beendeten zwölften Indexjahr erreichte er ein Plus von 45,2 Prozent. Damit lag er sogar noch um 3,1 Prozentpun­kte vor dem ATX Prime, der ebenfalls gut lief (+42,1 Prozent).

Die Zwölfjahre­s-Performanc­e seit dem Start des Vönix im Juni 2005 war mit insgesamt 16,1 Prozent (laut Factsheet) weniger beeindruck­end. Der ATX Prime verzeichne­te über diesen Zeitraum einen noch deutlich geringeren Zuwachs unter vier Prozent. Schuld waren die schlechten Börsenjahr­e infolge der Finanzkris­e. (cka)

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