Drei Punkte, bei denen Prof. Kneifel falsch liegt
„Der fatale Wunsch nach dem ,starken Führer‘“, Gastkommentar von Gottfried Kneifel, 14. 7. Schon der Titel von Professor Kneifels Beitrag beruht auf einer Fehlbeurteilung.
Was die Österreicher nämlich jenseits manipulativer Fragestellungen wollen, ist kein „starker Führer“, sondern eine klar und entschlossen agierende Regierungsspitze, die sich nicht als hilflos gegenüber den Hauptproblemen der Gegenwart (ungezügelte Massenmigration, Überbürokratisierung, Arbeitgeberfeindlichkeit, überbordender Sozialstaat, ungelöste Pensionsprobleme) erweist und nicht einfach den schleichen- den Übergang zum unmündigen Bürger und zur sozialistischen Planwirtschaft administriert.
Auch dort, wo Professor Kneifel die Abnahme der Akzeptanz der „sozialen Marktwirtschaft“bedauert liegt er – knapp, aber doch – daneben. Er übersieht, dass diese hoch gelobte Einrichtung ein Opfer der Globalisierung wurde, da den Sozialpartnern die Möglichkeit genommen wurde, international agierende Konzerne an die Leine zu nehmen, und man sich angesichts drastisch steigender Subventionsempfänger gezwungen sieht, sich unsozial an dem verbliebenen Leistungsträger – dem Mittelstand – schadlos zu halten.
Und die Wissensmängel der heutigen Jugend über die NS-Zeit? Auch hier liegt Professor Kneifel falsch. Die Intensivierung der permanenten Berieselung der Bürger mit antifaschistischen Themen ab der Volksschule ist wenig sinnhaft. Es fehlt dabei nicht nur zunehmend der Bezug zu den wirklichen Problemen unserer Zeit. Es wird auch die Instrumentalisierung des Themas für parteipolitische Zwecke vor allem dort zu offensichtlich, wo man nur mehr – immer öfter unter Anwendung von Gewalt – vermitteln kann, wogegen man ist, aber nicht mehr deutlich machen kann, wofür man eigentlich ist. Dr. Hans Christian Egger, 2500 Baden