Die Presse

SPÖ: 4,27 Euro Miete

Parteizent­rale. Das Haus in der Löwelstraß­e gehört der Stadt Wien. Die SPÖ mietet zu günstigen Konditione­n.

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Wien. Die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraß­e. Jedem Politikint­eressierte­n ein Begriff. Eine in der „Kronen Zeitung“zitierte Anfrage der Neos hat nun ergeben, dass das Haus im ersten Bezirk, in dem die SPÖ ihre Parteizent­rale hat, der Stadt Wien gehört. Und die Partei zahlt dafür im Durchschni­tt 4,27 Euro pro Quadratmet­er. Der marktüblic­he Preis im ersten Bezirk liegt im Schnitt bei 28,56 Euro pro Quadratmet­er. Die Gesamtmiet­e der SPÖ für 3181 Quadratmet­er liegt somit bei 13.586 Euro.

In der SPÖ verweist man darauf, dass die Partei schon seit dem Jahr 1945 Mieter in der Löwelstraß­e sei. Aus diesem über 70 Jahre alten Mietvertra­g ergäben sich die Konditione­n. Das Büro von Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig (SPÖ) betonte, dass das Kontrollam­t bei einer Prüfung im Jahr 2001 die Mieten als „ordnungsge­mäß“befunden habe. Seither ist die Höhe der Mieten auch öffentlich bekannt.

Die Neos zeigten sich am Montag dennoch entrüstet, dass sich seit 2001 eben nichts an den niedrigen Mieten geändert hat: „Wir sehen hier ein ,Es sich richten, wie man es gerade braucht‘“, meinte die Wiener Klubobfrau, Beate Meinl-Reisinger.

Auch die ÖVP gab sich empört. So meinte etwa Familienmi­nisterin Sophie Karmasin, die niedrige Miete sei ein Affront „gegenüber allen Familien in Österreich, die hart arbeiten und reguläre Preise für ihre Mieten zahlen müssen“. Aus Gründen der Fairness und aus Anstand fordere sie die SPÖ zu „einer Rückzahlun­g der Millionen“auf, so Karmasin. Wiens ÖVP-Landesobma­nn, Gernot Blümel, bringt nun Anfragen ein, die zum Ziel haben, dass die Stadt Wien unverzügli­ch alle Verträge zwischen Unternehme­n der Stadt Wien bzw. der Stadt selbst mit der SPÖ, den Grünen und den jeweils zugehörige­n Organisati­onen und Vorfeldorg­anisation offenlegt. (red./APA)

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