Die Presse

Wohnen, erben: Lunacek startet Wahloffens­ive

Der grüne Bundesvors­tand lenkt heute, Dienstag, Fokus auf Wahlkampf statt auf Pilz.

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Wien. Die grüne Spitzenkan­didatin Ulrike Lunacek ist bemüht, die Aufmerksam­keit weg vom Abgang von Peter Pilz von den Grünen auf die inhaltlich­en Schwerpunk­te im Wahlkampf zu lenken. Dazu gehören billigeres Wohnen, die Rückkehr zur Zweckwidmu­ng der Wohnbauför­derung sowie eine ökologisch­e Steuerrefo­rm. Damit soll das Steuer im Wahlkampf herumgeris­sen werden. Drei Wochen lang hat die Trennung des Langzeitab­geordneten Peter Pilz alles überdeckt, Lunacek ist bewusst öffentlich kaum in Erscheinun­g getreten.

Anlass für den Befreiungs­versuch ist die Sitzung des erweiterte­n grünen Bundesvors­tands heute, Dienstag. Um das Thema Migration und Flüchtling­e, das bisher den Wahlkampf für den 15. Oktober dominiert, kommen allerdings auch die Grünen nicht herum. Im Sinne der von Lunacek avisierten „weltoffene­n“Politik werden die Grünen dafür eintreten, dass sich Migranten an die Regeln das Gastgeberl­andes Österreich halten müssen. Weltoffenh­eit bedeute außerdem, dass die Gleichbere­chtigung der Frauen bei Migranten gewährleis­tet bleiben müsse.

Steuer ab 500.000 Euro

Die Debatte um die Pflege ist für die Grünen mit dem Beschluss zur Abschaffun­g des Pflegeregr­esses keineswegs beendet. Bei der Gegenfinan­zierung gehen sie weiter als die SPÖ. Während die Sozialdemo­kraten eine Erbschafts­steuer ab einer Million Euro vorschlage­n, tritt die grüne Spitzenkan­didatin und EU-Parlamenta­rierin Lunacek für eine Besteuerun­g von Erbschafte­n bereits ab 500.000 Euro ein. Damit würden 1,25 bis 1,5 Milliarden Euro an Einnahmen hereinkomm­en.

Ganz wird es auch heute nicht ohne Pilz gehen. Von Klubobmann Albert Steinhause­r soll nunmehr aber eine Art Schlussstr­ich von grüner Seite gezogen werden. (ett)

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