Die Presse

Flug MH 17: Denkmal für die Opfer enthüllt

Niederland­e muss bis 2018 auf die Namen der mutmaßlich­en Täter warten.

- Von unserem Korrespond­enten HELMUT HETZEL

Den Haag. Im Beisein des niederländ­ischen Königspaar­es wurde am dritten Jahrestag des Abschusses des Flugs MH 17 der Malaysia Airlines ein Denkmal in Amsterdam enthüllt. Die Boeing 777, die am 17. Juli 2014 mit 298 Menschen an Bord in Amsterdam Richtung Kuala Lumpur startete, wurde über der Ostukraine abgeschoss­en. Niemand überlebte.

Nach den bisher vorliegend­en Informatio­nen wurde die Maschine höchstwahr­scheinlich durch eine Luftabwehr­rakete eines russischen Buk-Raketenabw­ehrsystems getroffen. Die Niederland­e wollen die Verantwort­lichen vor Gericht bringen, wie Ministerpr­äsident Mark Rutte in einem Brief an das Haager Parlament mitteilte.

Allerdings müssen die Behörden noch warten, denn die Namen der Verdächtig­en sollen spätestens Anfang 2018 enthüllt werden. Es scheinen aber russische Militärs oder ehemalige russische Soldaten gewesen zu sein, weil nur sie das Wissen hatten, wie die Buk-Raketensys­teme zu bedienen sind. Die Raketen sollen der 53. Russischen Flugabwehr­brigade gehören.

298 Bäume für die Opfer

Unter den Opfern des Fluges MH 17 waren 198 Niederländ­er sowie Bürger aus Belgien, Malaysia, Deutschlan­d, Großbritan­nien, den Philippine­n, Australien, Kanada und der Ukraine. Das Denkmal wurde von dem niederländ­ischen Künstler Ronald A. Westerhuis gestaltet. Es ist eine stählerne Mauer, vier Meter hoch und 16 Meter lang.

„Stahl ist für mich ein Symbol der Trauer. Wenn es regnet, läuft von der Stahlwand das Wasser herunter, als ob sie weine. Außerdem wird der Stahl rosten. Das symbolisie­rt die Vergänglic­hkeit“, so der Künstler. Um das Denkmal herum wurden 298 Bäume gepflanzt, einer für jeden Toten.

Newspapers in German

Newspapers from Austria