Easyjet-Chefin geht
Fluglinien. Carolyn McCall verlässt das Unternehmen, das ein neues Standbein in Österreich aufbauen will.
London. Inmitten der Brexit-Turbulenzen muss der britische Billigflieger Easyjet einen überraschenden Führungswechsel verkraften. Nach sieben Jahren an der Spitze verlässt Vorstandschefin Carolyn McCall das Unternehmen, um ab Jänner 2018 den Privatsender ITV zu leiten. Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, aber sie habe das Gefühl, dass nun die richtige Zeit dafür sei, erklärte McCall. Für Easyjet kommt der Wechsel in einer schwierigen Phase, denn der geplante EU-Austritt Großbritanniens belastet die Geschäfte. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Nach sechs Jahren mit steigenden Gewinnen unter der Führung McCalls musste der zweitgrößte europäische Billigflieger nach dem irischen Rivalen Ryanair im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September einen Gewinneinbruch von 28 Prozent hinnehmen. Vor allem der Kursverfall des britischen Pfund nach dem Brexit-Referendum drückte das Ergebnis.
Auch die Unsicherheit über den Streckenbetrieb nach dem Brexit macht der Fluggesellschaft zu schaffen. Easyjet kündigte deswegen am Freitag den Aufbau eines neuen Standbeins in Österreich an. In Wien soll ein Ableger mit einer österreichischen Fluglizenz stationiert werden. Damit will das Unternehmen sicherstellen, dass es nach dem Brexit den Flugbetrieb innerhalb der EU fortführen kann. (Reuters/red.)