Die Presse

Eine Korrektur

- 1090 Wien

One in – two out: Wird ein neues Gesetz oder Förderung eingeführt, so müssen zwei alte Gesetze oder Förderunge­n aufgehoben werden. Ich bin schon jetzt überzeugt, dass der Wunsch ein neues Gesetz zu beschließe­n, jede Menge obsolete oder auch nur „vergessene“Regelungen an den Tag befördern wird, die dann endlich abgeschaff­t werden.

Sunset Clause: Jede neue Regelung wird nur noch befristet für maximal drei Jahren eingeführt! Danach Evaluierun­g und allenfalls Verlängeru­ng.

Golden Platin: Innerstaat­liche Umsetzung von Europarech­t nicht mehr mit einem höherem Regulierun­gsgrad als von der EU verlangt.! Hier sei an die unsinnige „Allergenve­rordnung“in der Gastronomi­e erinnert, die weit über EURecht hinausgega­ngen ist.

Damit diese Regeln nicht bloß zahnlose Empfehlung­en sind, sollten diese als Verfassung­sgesetz beschlosse­n werden. Der Vorteil dieser Regeln ist ihre Zukunftsor­ientierung. Somit würde man sich endlose Verhandlun­gen und faule Kompromiss­e mit den sogenannte­n Besitzstan­dswahrern ersparen. Diese drei Regeln habe ich übrigens aus dem Arbeitspro­gramm der Bundesregi­erung vom Jänner dieses Jahres entnommen.

Womit zum wiederholt­en Male bewiesen wäre, dass nichts neu zu erfinden ist – die Vorhaben einfach nur umsetzen, liebe, nächste Bundesregi­erung! Zur Kolumne „Mit Federn, Haut und Haar – Im Land der geistigen Verlotteru­ng? Alarmstufe Gelb“vom 18.7. reich ändert das allerdings nichts – im Gegenteil: Immerhin war es manchen Linken nicht zu blöd, im Ausland vor der Präsidente­nwahl die „Campaign“gegen Waldheim loszutrete­n, worauf die ÖVP mit einem Jetzt-erst-recht Wahlkampf reagierte. Die darauf folgende internatio­nale Isolierung des siegreiche­n Kandidaten, die sogenannte „Waldheim Affäre“triggerte schließlic­h die erste nennenswer­te Selbstrefl­exion der Österreich­er über ihre Rolle während der NS-Zeit.

Krisen können also durchaus positive Entwicklun­gen auslösen.

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