ÖVP hängt Dollfuß-Bild im Klub ab
KTM-Chef Pierer verdoppelt Spenden für Sebastian Kurz.
Wien. Die ÖVP nimmt den Parlamentsumbau zum Anlass, das umstrittene Porträt von Engelbert Dollfuß aus dem Parlamentsklub los zu werden. Insgesamt rund zehn Bilder wurden dem Niederösterreichischen Landesmuseum als Dauerleihgabe übergeben.
ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka erklärte gegenüber der „Kleinen Zeitung“, es handle sich um eine „gute Lösung“, über die im Klubpräsidium entschieden wurde. Im Übergangsquartier am Heldenplatz habe es keine Möglichkeit gegeben, die insgesamt rund zehn Bilder aufzuhängen, sie wurden daher dem Landesmuseum übergeben. In diesem wird das Dollfuß-Bild im Rahmen einer Schwerpunktausstellung zur Ersten Republik ab 9. September zu sehen sein. Die Leihgaben erfolgen auf unbestimmte Zeit, an eine Rückkehr in den Klub ist daher nicht gedacht.
Das Dollfuß-Porträt hatte 2014 eine Zusatztafel bekommen. Darin wurde unter anderem auf den autoritären „Ständestaat“, den die Christlichsoziale Partei 1934 errichtet hatte, Bezug genommen.
Pierer outet sich als Fan
Damit ist Sebastian Kurz ein Thema, mit dem noch jeder ÖVP-Chef konfrontiert war, los. Sein Wahlkampf läuft bisher jedenfalls von finanzieller Seite her gut: Bis Mittwoch wurden über 103.000 Euro gespendet. Und Stefan Pierer, der Chef von KTM, kündigte gestern an, die Gesamtsumme der Spenden, die bis Ende Juli einlangen, zu verdoppeln. In einem Video meint der Unternehmer über seine Unterstützung für Sebastian Kurz: „Er stellt für mich eine neue Politikergeneration dar. Einer, der nicht den Gegner anpatzt, sondern Lösungen sucht und sie umsetzt.“
ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger erklärte am Mittwoch, dass Transparenz zu hundert Prozent gelebt werde und alle Spenden auf der Homepage offengelegt würden.