S&P: Trump ist kein Problem für Mexiko
Die Agentur hebt Mexikos Rating an, weil Trump es bei Ankündigungen belässt.
New York. Ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump rechnet die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) kaum noch mit einem Handelskonflikt zwischen Mexiko und dem großen Nachbarn. Deswegen gibt die Agentur jetzt Entwarnung: Der Ausblick für das langfristige Rating sei von negativ auf stabil angehoben worden, teilte S&P am Mittwoch mit.
Die Bonitätseinschätzung selbst bleibe unverändert bei „BBB+“. Das besagt, dass Mexiko nach wie vor als geeigneter Schuldner für eine sichere Geldanlage gilt. Das Risiko einer steigenden Staatsverschuldung über die kommenden zwei Jahre sei zuletzt gesunken, so die Begründung zum geänderten Ausblick. Auf jüngste Schocks wie die deutliche Abwertung des mexikanischen Peso Ende 2016 habe die Regierung prompt reagiert.
Sorge um Nafta
Die Wahl Trumps hatte Sorgen um Mexikos Zukunft entfacht und an den Finanzmärkten den Peso stark unter Druck gesetzt. Trump hatte angekündigt, das nordamerikanische Handelsabkommen Nafta aufzukündigen und Importe aus Mexiko mit hohen Strafzöllen zu belegen. Anders als beispielsweise das Transpazifische Handelsabkommen TPP wurde Nafta von Trump jedoch nicht aufgekündigt. Der US-Präsident beantragte nur eine Neuverhandlung.
Inzwischen gehe man daher davon aus, dass sich die USA, Kanada und Mexiko auf ein neues Handelsabkommen einigen werden, das den bisherigen Austausch weitgehend erhalten werde, heißt es bei S&P. Der mexikanische Peso hat sich inzwischen sogar weit über das Niveau vor den US-Wahlen hinaus erholt und ist so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr. (DPA)