Spitzentreffen zu Libyen in Frankreich
Präsident Macron will angeblich Regierungschef al-Sarraj und den abtrünnigen General Haftar an einen Tisch bringen.
Paris/Tripolis. Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, will laut Medienberichten im libyschen Bürgerkrieg vermitteln. Der Ministerpräsident der international anerkannten, wenngleich fast machtlosen Übergangsregierung, Fayez alSarraj, und sein Kontrahent, der mächtige General Khalifa Haftar, würden am Dienstag im E´lyse´epalast erwartet, berichtet die Zeitung Le Journal de Dimanche am Sonntag.
Auf der offiziellen Agenda des Präsidentenpalastes ist für diese Woche von so einem Treffen zwar keine Rede, die in der Regel gut informierte Zeitung nannte aber als Quelle den neuen UN-Sondergesandten für Libyen, Ghassan Salame,´ der auch an dem Spitzentreffen in Paris teilnehmen werde.
In dem ölreichen Land herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die Einheiten General Haftars kontrollieren weite Teile im Osten des Landes mit der Lokalhauptstadt Tobruk. Haftar hatte zuletzt weiter an Einfluss gegenüber der Zentralregierung von al-Sarraj im westlichen Tripolis gewonnen. Eine Aussöhnung der Kontrahenten könne bei der Zusammenkunft indes eher nicht erwartet werden, so das Blatt.
Macron verliert Sympathien
Keine so guten Neuigkeiten gibt es übrigens auch für Macron, den jungen Präsidenten: Nach zehn Wochen im Amt sind mit dem 39-jährigen Polit-ShootingStar laut Umfrage des Journal du Dimanche nur noch 54 Prozent zufrieden – um zehn Prozentpunkte weniger als vor vier Wochen. Der Anteil der Unzufriedenen stieg zeitgleich von 35 auf 43% der Befragten. Auch Premierminister Edouard Philippe büßte an Sympathie ein.
Zuletzt hatte es scharfe Kritik an Macron wegen Kürzungen im Militärbudget gegeben. Deswegen trat sogar Frankreichs Generalstabschef, Pierre de Villiers, vor kurzem zurück.