Die Presse

Rom bald ohne Wasser

Italien. Ab kommendem Freitag droht in Rom die Rationieru­ng von Wasser. Die Reservoirs sind leer.

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Rom. Die anhaltende Trockenhei­t und Hitze in Italien haben nicht nur zu einer Rekordzahl an Wald- und Buschbränd­en geführt, sondern auch zu Wasserknap­pheit. Rom droht ab dem 28. Juli acht Stunden pro Tag die Rationieru­ng von Wasser. Experten fordern die Stilllegun­g aller Brunnen in der Stadt.

Die Behörden untersagte­n dem Versorgung­sunternehm­en Acea, ab nächstem Freitag Wasser aus dem nahe gelegenen Bracciano-See – dem großen Wasserspei­cher Roms – zu pumpen. Der See hat einen absoluten Tiefststan­d erreicht. Der Pegel liegt 1,64 Meter unter dem Durchschni­ttsniveau der vergangene­n Jahre.

Das italienisc­he Wassernetz müsste dringend modernisie­rt werden, die 425.000 Kilometer Wasserleit­ungen sind stark veraltet. Nach Schätzunge­n gehen 39 Prozent des Wassers auf dem Weg in die Haushalte verloren, in Rom sogar 44 Prozent. Während die EU-Länder durchschni­ttlich 80 Euro pro Einwohner in das Wassernetz investiere­n, sind es in Italien nur 32 Euro.

Viel Wasser wird auch für die Löschung der zahlreiche­n Brände verwendet, die in diesem Jahr bereits 60.000 Hektar Wald zerstört haben. Am Samstag musste wegen der Feuer nördlich von Rom die Autobahn A1 für mehrere Stunden gesperrt werden. (ag.)

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