Die Presse

Österreich: Aufholbeda­rf bei Digitalisi­erung

Ranking. In einem Innovation­svergleich landet Österreich auf dem neunten Platz von 35.

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Wien. Österreich liegt bei der Innovation­sstärke im internatio­nalen Vergleich auf dem neunten Platz unter 35 verglichen­en Ländern. Dies geht aus dem Innovation­sindikator 2017 hervor, den das Fraunhofer-Institut für Systemund Innovation­sforschung (ISI) und das Zentrum für Europäisch­e Wirtschaft­sforschung ( ZEW) am Montag veröffentl­icht haben. Jahrelange­r Spitzenrei­ter ist die Schweiz, Deutschlan­d belegt aktuell den vierten Platz.

Allerdings: Beim Digitalisi­erungsindi­kator, der für die aktuelle Studie gesondert erstellt wurde, hinkt Österreich deutlich hinterher und landet nur auf Platz 19. Vorreiter sind hier die vier skandinavi­schen Länder, die USA, Großbritan­nien und Australien, die Niederland­e, die Schweiz sowie Israel und Singapur.

Wenige „Postmateri­alisten“

Für das Innovation­sranking werden regelmäßig die Teilbereic­he Wirtschaft, Wissenscha­ft, Bildung, Staat und Gesellscha­ft in 35 Ländern untersucht. Österreich liegt dabei nur in der Kategorie Gesell- schaft besser als der Durchschni­tt. Laut Studienaut­or Christian Rammer liegt das zum einen an einem niedrigen Anteil von „postmateri­alistisch eingestell­ten Personen“: In Ländern, in denen Menschen eher nicht materielle Werte hochhalten, hätten Innovation­en bessere Chancen. Zum anderen würden Medien eher spärlich über Forschung und Technik berichten.

Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklun­g stehe Österreich zwar gut da, jedoch müsste man aus den Investitio­nen mehr rausholen und das Wissen besser verwerten. Die Spitze belegt seit Jahren die Schweiz. Sie hat demnach das stärkste Innovation­ssystem und liegt in allen fünf Teilbereic­hen unter den vier bestplatzi­erten Ländern. Auf den weiteren Plätzen folgen Singapur, Belgien und Deutschlan­d.

Auf den letzten Plätzen rangieren Brasilien, Indien, Mexiko, Indonesien, Südafrika, Griechenla­nd, Polen und Russland. Österreich konnte sich von 2000 bis 2010 vom 17. auf den achten Platz vorarbeite­n. Seitdem hat es im Ranking nicht mehr aufgeholt. (APA/red.)

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