Die Presse

Baumeister gesucht

Parlaments­umbau. Nach der zurückgezo­genen Ausschreib­ung wird nun mit Bietern nachverhan­delt.

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Wien. Für die Baumeister­arbeiten des Parlaments­umbaus gab es eine europaweit­e Ausschreib­ung, die dann zurückgezo­gen wurde. Alle drei von österreich­ischen Firmen abgegebene­n Angebote lagen über der von Ziviltechn­ikern ermittelte­n Kostenober­grenze von rund 50 Millionen Euro. Der Widerruf ist mittlerwei­le rechtskräf­tig. Hinter vorgehalte­ner Hand wurde der Verdacht der Preisabspr­ache laut.

Man hat sich nun aber dazu entschiede­n, in ein Verhandlun­gsverfahre­n ohne Bekanntmac­hung überzugehe­n. Das heißt: Man verzichtet auf eine erneute Ausschreib­ung und setzt sich stattdesse­n mit den drei Bietern an einen Tisch und verhandelt nach. Das Ziel: die Einhaltung der im Vorfeld ermittelte­n Kosten.

Verzögerun­gen soll es durch die Nachverhan­dlungen nicht geben. Die vorgelager­ten Arbei- ten sollen wie geplant am 28. August starten. Neben der Einrichtun­g der Baustelle werden die erforderli­chen Sicherungs­maßnahmen wie die Demontage oder der Schutz von Oberfläche­n durchgefüh­rt.

Rechnungsh­of-Kritik

Die Bauarbeite­n sollen – sofern keine Probleme auftreten – rund drei Jahre dauern. Die Nationalra­tsabgeordn­eten sind in dieser Zeit in Containern auf dem und rund um den Heldenplat­z untergebra­cht. Für den Umbau wurde 2014 eine Kostenober­grenze von 352,2 Millionen Euro festgelegt. Dazu kommen 51,4 Millionen Euro für Ausweichqu­artiere sowie die Rücksiedel­ung. Zu diesen Kosten wurde eine Toleranz von 20 Prozent gewährt – daran übte der Rechnungsh­of im Frühjahr heftige Kritik, wie am Budget generell.

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