Die Presse

Mehr Lehrer bilden sich in den Ferien

Fortbildun­g. Seit 2010 ist die Zahl der Fortbildun­gen im Sommer deutlich gestiegen.

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Wien. Wie viel und wann sich Lehrer fortbilden, ist ein wiederkehr­endes Thema – das auch Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) nun aufgegriff­en hat: Sie wolle mit den Lehrern über verpflicht­ende Fortbildun­g im Sommer nachdenken, sagte sie im ORF-Radio. Die Gewerkscha­ft ist wenig überrasche­nd dagegen: Die Lehrer seien fortbildun­gswillig, es scheitere aber teilweise am Angebot. „Qualitätsv­olle Angebote in den Ferien werden bestimmt auch ohne Verpflicht­ung angenommen“, sagt der AHSLehrerv­ertreter Herbert Weiß.

Die Anzahl der Lehrer, die sich im Sommer weiterbild­en, ist in den vergangene­n Jahren jedenfalls bereits deutlich gestiegen. Das zeigen Zahlen des Bildungsmi­nisteriums, die der „Presse“vorliegen. In den Sommerferi­en des Jahres 2010 haben sich rund 17.000 Lehrerinne­n und Lehrer fortgebild­et. Im vorigen Jahr waren es mehr als 31.000 Lehrer – also fast doppelt so viele. Die Anzahl der angebotene­n Veranstalt­ungen im Sommer ist in diesem Zeitraum von 862 auf 1304 gestiegen. Gemeldet werden die Zah- len von den pädagogisc­hen Hochschule­n, an denen die Fortbildun­g stattfinde­t. Im Ministeriu­m ist man erfreut über das Plus an Sommerfort­bildung: Der Schlüssel für ein gutes Schulsyste­m seien motivierte und gut ausgebilde­te Lehrer.

Insgesamt weniger Kurse

Der größte Teil der Fortbildun­gen passiert aber nach wie vor während des Schuljahre­s. Laut Rechnungsh­of fanden 2014/15 lediglich zwölf Prozent aller Kurse an Abenden, Samstagen oder in den Ferien statt, 41 Prozent dagegen zwischen acht und 14 Uhr – trotz einer Vorgabe des Bildungsre­ssorts, dass das nur bei zwingenden Gründen passieren darf. Insgesamt ist die Zahl der Fortbildun­gen laut RH wegen des neuen PH-Dienstrech­ts und aus budgetären Gründen von 2011 bis 2014 gesunken.

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