Wirtschaft in Eurozone erholt sich
Österreich verzeichnet Plus über dem EU-Schnitt.
Wien. Österreichs Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal des Jahres gegenüber den ersten drei Monaten um 0,9 Prozent gestiegen. Das war mehr als der EU-Durchschnitt von 0,7 Prozent. Die gesamte Eurozone kam auf ein Plus von 0,6 Prozent.
Dabei verzeichneten sämtliche EU-Länder, für die Daten vorliegen, ein Wachstum. Spitzenreiter war laut den am Donnerstag von Eurostat bekannt gegebenen Daten Tschechien mit einem Plus von 2,5 Prozent, am schwächsten war der Anstieg der Wirtschaftsleistung in Großbritannien und Portugal.
Im Jahresabstand, also gegenüber dem zweiten Quartal 2016, verzeichnete Rumänien mit 5,7 Prozent die höchste BIP-Steigerung, gefolgt von Slowenien und Estland. Der EUDurchschnitt lag hier bei 2,4 Prozent, die Eurozone konnte ein Plus von 2,3 Prozent einfahren. Österreich kam auf eine Erhöhung um 2,9 Prozent.
Droht Überhitzung?
Insgesamt hat die Wirtschaft der Eurozone ihr Wachstumstempo im Frühjahr leicht gesteigert, im ersten Quartal ist das Plus einen Tick niedriger ausgefallen. Die Daten belegen, dass die Konjunktur im Euroraum nach längerer Durststrecke wieder besser läuft – Experten sagen für heuer das stärkste Wachstum seit zehn Jahren voraus.
Wobei aber umstritten ist, wie viel Wachstum der Wirtschaft guttut: Etwa für Deutschland befürchten manche Experten bereits eine Überhitzung. „Eine Hochkonjunktur fühlt sich gut an, sie ist aber gesamtwirtschaftlich schädlich“, schrieb das Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW, nachdem es seine Wachstumsprognose auf zwei Prozent für heuer und 2,2 Prozent für 2018 erhöht hatte. Die deutsche Wirtschaft steigere ihre Leistung „schneller, als ihr guttut“, das lasse eine schmerzhafte Korrektur wahrscheinlicher werden. (APA/Reuters)