Die Presse

Mahrer: Forscher sollen Firmen gründen

Initiative „Spin-off Austria“soll Gründungen fördern.

-

Wien. Gründungen von jungen Forschern an Hochschule­n und Forschungs­einrichtun­gen will Wirtschaft­sminister Harald Mahrer (ÖVP) durch die neue Initiative „Spin-off Austria“unterstütz­en, die er am Donnerstag präsentier­te. Für drei Jahre stehen 15 Mio. Euro zur Verfügung. Auch Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) legte zeitgleich ein eigenes Spin-off-Konzept vor.

Seit Jahren werde von Experten Kritik daran geübt, dass zu wenige Unternehme­n aus Universitä­ten und Forschungs­einrichtun­gen heraus gegründet werden, begründete Mahrer seine Initiative. Als Vorbild für die neue Initiative nannte Mahrer das „Pioneer Fellowship“Programm der ETH Zürich. Seit 2010 wurden dort 72 Wissenscha­fter mit jeweils 150.000 Franken (131.000 Euro) für maximal 18 Monate unterstütz­t, 43 davon hätten gegründet, sagte Tomas Brenner von der ETH.

500.000 Euro für 18 Monate

In Österreich sollen Forscher maximal 500.000 Euro für bis zu 18 Monate erhalten, um ihre Ideen und Ergebnisse bis zur Unternehme­nsgründung weiterzuen­twickeln. Mahrer erwartet sich in den nächsten Jahren rund 50 Fellows in dem Programm, etwa 75 Prozent davon sollen tatsächlic­h gründen. Die Forscher sollen auch durch Mentoring und Weiterbild­ung unterstütz­t werden. Für die Anschlussf­inanzierun­g will Mahrer ab kommendem Jahr einen Risikokapi­talfonds auflegen, der internatio­nal ausgeschri­eben werden soll.

Hammerschm­id hat sich ebenfalls Gedanken über eine bessere kommerziel­le Nutzung von Forschungs­ergebnisse­n gemacht. Ihr schwebt ein Anreizsyst­em für die Unis vor, damit diese Unternehme­nsgründung­en stärker forcieren. Unter anderem regt sie einen „Entreprene­urship-Bonus“von jährlich 100.000 Euro pro Uni an, wenn diese entspreche­nde verpflicht­ende Module in die Curricula der Bachelorst­udien einbauen. Außerdem soll für jedes erfolgreic­he Spin-off Geld für Wissenscha­ftlerstell­en an die Unis fließen. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria