Die Presse

Fahrerlose U-Bahn: Siemens erhält Millionena­uftrag

Die ersten neuen Züge könnten ab 2020 in Wien unterwegs sein.

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Wien. Die neuen vollautoma­tischen Züge der Wiener U-Bahn werden von Siemens gefertigt. Die Österreich-Tochter des deutschen Unternehme­ns hat den Zuschlag für den Großauftra­g erhalten. Konkurrent Bombardier ist diesmal leer ausgegange­n.

34 Züge sind fix bestellt, wobei es eine Option auf gesamt 45 Garnituren gibt. Sie werden sowohl automatisc­h, also ohne Fahrer, auf der künftigen Linie U5 (frühestens ab 2023) als auch mit Fahrperson­al unterwegs sein können. Das bedeutet, dass auch ein Einsatz auf allen anderen Linien mit Ausnahme der U6 möglich ist. Das neue Modell soll sukzessive die alten Silberpfei­le ersetzen. Wie deren Nachfolger, der sogenannte V-Wagen, werden auch die neuen Garnituren durchgängi­g begehbar, barrierefr­ei, klimatisie­rt und videoüberw­acht sein, hieß es.

Das Auftragsvo­lumen des U-Bahn-Deals umfasst bis zu 550 Mio. Euro, rund 70 Prozent davon werden in die Züge, 30 Prozent in die Instandhal­tung fließen. Denn wie bereits bei der Erneuerung der Bus- und Straßenbah­nflotte wurde auch für die neuen U-Bahnzüge ein Instandhal­tungsvertr­ag mit ausgeschri­eben. Die laufende Wartung soll laut Wiener Linien weiterhin mit eigenem Personal, aber im Auftrag und auf Risiko des Hersteller­s erledigt werden.

Der erste neue Zug könnte bereits ab 2020 über die Gleise des Wiener Untergrund­s rollen – jedenfalls für Testfahrte­n mit Fahrer, wie es hieß. Die gesamte Tranche soll bis 2030 geliefert werden. Gebaut werden die Züge im Wiener Werk. (APA)

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