Die Presse

Uni-Zugang: „Für die nächste Regierung“

Die SPÖ lehnt den Entwurf ab. Die Unis haben keine gemeinsame Position.

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Wien. Es ist ein reichlich komplizier­tes Thema für die Zeit kurz vor einer Wahl: die neue Uni-Finanzieru­ng, die mit weiteren Zugangsbes­chränkunge­n einhergehe­n soll. Wissenscha­ftsministe­r Harald Mahrer (ÖVP) schickte sein Modell im August in Begutachtu­ng, nachdem die SPÖ ohne Noch-Koalitions­partner die Erhöhung des Uni-Budgets beschlosse­n hatte.

Darin ist fixiert, dass bis Ende Jänner 2018 klar sein muss, wie das Geld an die Unis verteilt wird. Prinzipiel­l: nach der Zahl der Studienplä­tze, verbunden mit Schranken in überlaufen­en Fächern. Beim ÖVPEntwurf ist die SPÖ jedenfalls so nicht an Bord. „Es wird nicht genügen, an ein paar Schräubche­n zu drehen“, sagte SPÖWissens­chaftsspre­cherin Andrea Kuntzl im ORF-Radio. Der Entwurf sei ohne Berücksich­tigung der SPÖ-Bedenken in Begutachtu­ng geschickt worden und bringe eine Reduktion der Studierend­en mit sich.

Auch sonst gibt es kritische Stellungna­hmen. Die Universitä­ten sind sich nicht einig. Das liegt wohl daran, dass manche von dem neuen Modell profitiere­n würden, andere nicht so sehr. Von vielen Unis kritisiert wird, dass einige Gesetzesst­ellen sehr unbestimmt sind und der Minister viel Gestaltung­sspielraum hat. Etwa dabei, wie das Geld auf Lehre, Forschung und Infrastruk­tur verteilt wird.

Mahrer ist nicht überrascht, dass „viele technische Detailfrag­en“gestellt werden, immerhin sei die Umstellung kein triviales Thema. Man werde schauen, wo es Anpassungs­bedarf gebe. Da es von der SPÖ keine Signale für eine Zustimmung zu diesem Punkt des Regierungs­programms gebe, werde die Umsetzung realistisc­herweise Thema für die nächste Bundesregi­erung werden. (beba/APA)

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