Die Presse

Kurz und Van der Bellen in New York

UNO. Bei der Vollversam­mlung kommende Woche richten sich alle Blicke auf Trump.

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Wien/New York. Die Welt wartet gespannt, was US-Präsident Donald Trump den Vereinten Nationen am Dienstag bei seiner ersten Rede vor der Vollversam­mlung zu sagen hat. In New York ist man auf alles gefasst. Schon im Wahlkampf hatte der Immobilien­tycoon zu verstehen gegeben, was er von der UNO hält: nicht viel. In einem seiner berüchtigt­en Tweets bezeichnet­e er die Vereinten Nationen als „Club, in dem Leute sich treffen, reden und eine gute Zeit haben“.

Der „America First“-Ideologe kündigte an, die US-Beiträge für Friedensei­nsätze um eine Milliarde Dollar zu kürzen. Es kam dann nicht ganz so hart. Doch auf Drängen von US-Botschafte­rin Nikki Haley verringert­e die UNO das Budget für ihre Blauhelmei­nsätze um etwa 600 Millionen Dollar. Die USA zahlen nach wie vor am meisten in den Topf ein. Brisantes gibt es in der UNO genug zu diskutiere­n: von den Weltkrisen in Nordkorea, Syrien und Burma bis hin zur UNOReform, die Trump auf die Agenda setzen ließ.

Im Duett mit Rohani

Eine Premiere vor der Vollversam­mlung feiern nächste Woche auch der seit Jänner amtierende UN-Generalsek­retär Antonio´ Guterres und Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen. Österreich­s Staatsober­haupt reist am Sonntag an, wird tags darauf Jordaniens König Abdullah II. treffen und an einem Treffen zur Prävention von sexueller Ausbeutung und Missbrauch teilnehmen. Beim Gespräch mit Irans Präsident Hassan Rohani wird am Montag auch Außenminis­ter Sebastian Kurz dabei sein. Der ÖVP-Spitzenkan­didat unterbrich­t seinen Wahlkampf vermutlich nicht einmal ungern – Bilder mit den Mächtigen der Welt können auch hilfreich sein.

Für Montag sind nach der Begegnung mit Rohani Termine mit Mohammed Siala und Peter´ Szijjar-´ to,´ den Außenminis­tern Libyens und Ungarns, angesetzt. Dienstagvo­rmittag steht ein Vieraugeng­espräch mit dem großen alten Mann der US-Außenpolit­ik, Henry Kissinger, auf dem Programm, am Mittwoch im Duett mit Van der Bellen eine Unterredun­g mit Guterres und danach mit Südkoreas Außenminis­terin.

Der Bundespräs­ident wird zudem die Präsidente­n Afghanista­ns, der Ukraine, Libanons und Ecuadors treffen und in der Columbia University einen Vortag über die Zukunft der EU halten. Die Rede vor der Vollversam­mlung wird am Mittwochab­end Kurz halten. Van der Bellen sitzt da bereits im Flieger nach Wien. (red.)

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