Die Presse

Pasta al Papa

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E igentlich sollte man meinen, der Papst könne seine Schutzbefo­hlenen auf Erden hienieden nicht mehr überrasche­n. Was wissen wir nicht alles inzwischen von Jorge Mario Bergoglio, der vor viereinhal­b Jahren als Franziskus auf die Loggia am Petersplat­z trat, um als Landsmann vom „anderen Ende der Welt“den Gläubigen – urbi et orbi – „Buona notte“zu wünschen?

Neulich „beichtete“er, dass er sich in Buenos Aires, wo ein Viertel den Namen „Villa Freud“trägt, einer Psychoanal­yse unterzogen hatte. Bald wird er sich in einem Buch als passionier­ter Koch präsentier­en – passend zu seinen piemontesi­schen Wurzeln. Nach einer Privataudi­enz hat sich die Protestant­in Angela Merkel flapsig von ihm verabschie­det: „Das nächste Mal gehen wir auf eine Piazza und essen eine Pizza.“Im Vatikan, so klagt Franziskus regelmäßig, schlage ihm die Pasta auf den Bauch. Pardon, auf den Embonpoint.

Wir harren der Dinge, die uns der päpstliche Maˆıtre de cuisine kredenzen wird – und auf die Ingredienz­ien, die sie veredeln. Diät-, Bio-Kost oder gar ein argentinis­ches Steak soll sich niemand erwarten. Ein Risotto mit weißen Trüffeln? Eine Pasta all’arrabbiata? Gar eine Pizza Diavolo? Ein Barolo zur Begleitung, zum Nachspülen ein Spumante und zum Abgang ein Grappa. Zum Dessert ein Tiramisu`, ein Vin Santo, ein Espresso – ganz classico. (vier)

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