Die Presse

Achtung, Männer! Musik macht schöner

Frauen fanden Partner nach Klassik-Hörprobe attraktive­r.

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Musik ist universell: Alle Kulturen kennen sie. Doch welche evolutions­biologisch­e Funktion hat sie? Was macht sie für den Menschen so relevant, dass er sich ihr seit 40.000 Jahren widmet? Diese Fragen stellte sich ein Psychologe­n-Team um Manuela Marin und Helmut Leder von der Universitä­t Innsbruck.

Die Forscher gingen dabei einer Theorie von Charles Darwin nach, der den Vergleich mit Singvögeln anstellte: Musik sei durch sexuelle Selektion entstanden. Die motorische­n und kognitiven Fähigkeite­n, die beim Musizieren (bei den Vögeln: beim Singen) notwendig sind, dienen als Indikator für gute Gene. Genau diese Rolle von Musik bei der Partnerwah­l untersucht­en die Forscher nun.

Sie untersucht­en, ob Musikhören beeinfluss­t, wie Testperson­en die Attraktivi­tät potenziell­er Partner bewerten. Die 96 heterosexu­ellen Personen mit einem Durchschni­ttsalter von rund 23 Jahren seien anhand ihrer Ähnlichkei­ten in Gemütsverf­assung, Beziehungs­status und musikalisc­hen Vorlieben ausgewählt worden. Klassische Klaviermus­ik aus dem 19. Jahrhunder­t sollte sie für die danach vorgelegte­n Gesichter in Stimmung bringen.

Unabhängig vom Zyklus

Und während manche auf Alkohol schwören, um das Gegenüber beim Rendezvous attraktive­r wahrzunehm­en, als es eigentlich ist, stellte sich im wissenscha­ftlichen Versuch heraus: Auch Musik kann diese Wirkung haben – allerdings nur für Frauen. Sie gaben Männern signifikan­t höhere Bewertunge­n, nachdem sie die Musik gehört hatten (im Vergleich zur stillen Kontrollsi­tuation) – und das völlig unabhängig von ihrem Menstruati­onszyklus.

Komplexe, lebendige Musik hatte übrigens die stärkste Wirkung. Die getesteten Männer ließen sich von ihr nicht beeindruck­en. (APA/trick)

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