„Die Passion des Einzelnen ist entscheidend“
Social Entrepreneurship. Neue Ideen für soziales Unternehmertum stehen beim Social Impact Award (SIA) im Mittelpunkt. Rund 500 Studierende haben an Workshops teilgenommen, am 28. September wird der Award überreicht.
Die Zukunft der Arbeit ist ein Thema, das Jakob Detering bewegt. Er ist einer der Hauptverantwortlichen für den Social Impact Award, der Ende September in Wien vergeben wird. Es werde Jobs geben, die in den nächsten Jahren wegfallen. „Nicht nur im Niedriglohnsegment. Also nicht nur Lkw-Fahrer, sondern auch Bankbeamte oder Piloten.“Früher oder später vielleicht sogar Richter, wenn Computer treffsicherere Entscheidungen fällen können als Menschen.
Dann werde es Berufe geben, die auch in Zukunft relativ unverändert bleiben werden: Frisöre etwa oder Kindergartenpädagogen. „Überall dort, wo Menschen Menschen haben wollen“, sagt Detering. Und dann gebe es eine Menge Jobs, von denen heute noch niemand wisse. Dafür gelte es, die nötigen Skills zu erwerben. Eine ganze Reihe hält Detering für wichtig: Eigenverantwortung, Team-, Lern- und Überzeugungsfähigkeit, Empathie, Kreativität und Umgang mit Komplexität.
Und es gelte, junge Menschen darauf einzustellen, dass Arbeit künftig noch stärker anders organisiert sein werde.
Einerseits, weil Projektarbeit an Bedeutung gewinne, weil sich Arbeit jenseits von 9-to-5-Jobs abspielen werde und weil Arbeit künftig noch mehr von fluiden Teams erledigt werde. Andererseits, weil es nicht nur die Technologie sein werde, mit der die großen sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu lösen sein werden.
ist Director des Social Impact Award. Bevor am 28. September die Jury über die vier Awards entscheidet, buhlen die zehn teilnehmenden Teams noch bis 27. September in einem Community Votingum um Stimmen mit Videos über ihre Projekte. https://socialimpactaward.at/
Um die nächste EntrepreneurGeneration darauf vorzubereiten, wurde im Impact Hub Vienna im Jahr 2009 der Social Impact Award ins Leben gerufen und mittlerweile in 18 Ländern durchgeführt. Er will Studierende dabei unterstützen, ihre Ideen zur Lösung relevanter gesellschaftlicher Probleme zu entwickeln und umzusetzen.
93 Ideen eingereicht
Kern der Arbeit des Social Impact Award ist ein wiederkehrendes Jahresprogramm, das zunächst im Rahmen verschiedener Workshopund Eventformate unternehmerisches Wissen vermittelt und den angehenden Unternehmern die wichtigsten Werkzeuge zur Umsetzung ihrer Ideen beibringt.
Bei den Workshops wird auch erklärt, was Social Entrepreneurship bedeutet und dass man mit derartigen Unternehmen auch Geld verdienen darf. Wobei die Teilnahme an den Workshops kostenlos ist, wie Detering betont, doch „die Passion des Einzelnen ist entscheidend“, sagt er. „Die vielversprechendsten Ideen fördern wir weiter und unterstützen die Studierenden bei der Realisierung ihrer Mission.“
Derzeit geht der Social Impact Award 2017 in die Schlussphase. An den verschiedenen Workshopund Eventformaten im Frühjahr nahmen heuer rund 500 Studierende teil, die bis zur Einreichfrist Anfang Mai 93 wirkungsvolle Ideen für innovative Sozialunternehmen einreichten. Die besten zehn Teams nehmen aktuell an einem viermonatigen Inkubationsprogramm im Impact Hub Vienna teil und werden von Experten intensiv betreut.
Bevor am 28. September vier Gewinner mit Jury-Awards ausgezeichnet werden, buhlen die zehn Teams bis 27. September in einem Community Voting um Stimmen. Auf der Online-Plattform socialimpactaward.at stellen sie ihre Ideen in Form von kurzen Videos vor. Die Community kann mitmachen und mitentscheiden, wer die mit 2000 bzw. 3000 Euro dotierten Awards gewinnt. (mhk)