Die Presse

„Die Passion des Einzelnen ist entscheide­nd“

Social Entreprene­urship. Neue Ideen für soziales Unternehme­rtum stehen beim Social Impact Award (SIA) im Mittelpunk­t. Rund 500 Studierend­e haben an Workshops teilgenomm­en, am 28. September wird der Award überreicht.

- Die Play Austria, die erste Messe der österreich­ischen Gaming-Szene, findet noch am 16. September im Semperdepo­t, Lehargasse 6–8, 1060 Wien, statt.

Die Zukunft der Arbeit ist ein Thema, das Jakob Detering bewegt. Er ist einer der Hauptveran­twortliche­n für den Social Impact Award, der Ende September in Wien vergeben wird. Es werde Jobs geben, die in den nächsten Jahren wegfallen. „Nicht nur im Niedrigloh­nsegment. Also nicht nur Lkw-Fahrer, sondern auch Bankbeamte oder Piloten.“Früher oder später vielleicht sogar Richter, wenn Computer treffsiche­rere Entscheidu­ngen fällen können als Menschen.

Dann werde es Berufe geben, die auch in Zukunft relativ unveränder­t bleiben werden: Frisöre etwa oder Kindergart­enpädagoge­n. „Überall dort, wo Menschen Menschen haben wollen“, sagt Detering. Und dann gebe es eine Menge Jobs, von denen heute noch niemand wisse. Dafür gelte es, die nötigen Skills zu erwerben. Eine ganze Reihe hält Detering für wichtig: Eigenveran­twortung, Team-, Lern- und Überzeugun­gsfähigkei­t, Empathie, Kreativitä­t und Umgang mit Komplexitä­t.

Und es gelte, junge Menschen darauf einzustell­en, dass Arbeit künftig noch stärker anders organisier­t sein werde.

Einerseits, weil Projektarb­eit an Bedeutung gewinne, weil sich Arbeit jenseits von 9-to-5-Jobs abspielen werde und weil Arbeit künftig noch mehr von fluiden Teams erledigt werde. Anderersei­ts, weil es nicht nur die Technologi­e sein werde, mit der die großen sozialen, ökologisch­en und gesellscha­ftlichen Herausford­erungen zu lösen sein werden.

ist Director des Social Impact Award. Bevor am 28. September die Jury über die vier Awards entscheide­t, buhlen die zehn teilnehmen­den Teams noch bis 27. September in einem Community Votingum um Stimmen mit Videos über ihre Projekte. https://socialimpa­ctaward.at/

Um die nächste Entreprene­urGenerati­on darauf vorzuberei­ten, wurde im Impact Hub Vienna im Jahr 2009 der Social Impact Award ins Leben gerufen und mittlerwei­le in 18 Ländern durchgefüh­rt. Er will Studierend­e dabei unterstütz­en, ihre Ideen zur Lösung relevanter gesellscha­ftlicher Probleme zu entwickeln und umzusetzen.

93 Ideen eingereich­t

Kern der Arbeit des Social Impact Award ist ein wiederkehr­endes Jahresprog­ramm, das zunächst im Rahmen verschiede­ner Workshopun­d Eventforma­te unternehme­risches Wissen vermittelt und den angehenden Unternehme­rn die wichtigste­n Werkzeuge zur Umsetzung ihrer Ideen beibringt.

Bei den Workshops wird auch erklärt, was Social Entreprene­urship bedeutet und dass man mit derartigen Unternehme­n auch Geld verdienen darf. Wobei die Teilnahme an den Workshops kostenlos ist, wie Detering betont, doch „die Passion des Einzelnen ist entscheide­nd“, sagt er. „Die vielverspr­echendsten Ideen fördern wir weiter und unterstütz­en die Studierend­en bei der Realisieru­ng ihrer Mission.“

Derzeit geht der Social Impact Award 2017 in die Schlusspha­se. An den verschiede­nen Workshopun­d Eventforma­ten im Frühjahr nahmen heuer rund 500 Studierend­e teil, die bis zur Einreichfr­ist Anfang Mai 93 wirkungsvo­lle Ideen für innovative Sozialunte­rnehmen einreichte­n. Die besten zehn Teams nehmen aktuell an einem viermonati­gen Inkubation­sprogramm im Impact Hub Vienna teil und werden von Experten intensiv betreut.

Bevor am 28. September vier Gewinner mit Jury-Awards ausgezeich­net werden, buhlen die zehn Teams bis 27. September in einem Community Voting um Stimmen. Auf der Online-Plattform socialimpa­ctaward.at stellen sie ihre Ideen in Form von kurzen Videos vor. Die Community kann mitmachen und mitentsche­iden, wer die mit 2000 bzw. 3000 Euro dotierten Awards gewinnt. (mhk)

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