Die Presse

Der nächste Schritt in Ballbesitz

Fußball. Die ÖFB-Frauen starten heute in Serbien in die WM-Qualifikat­ion. Teamchef Dominik Thalhammer und seine Spielerinn­en ruhen sich nicht auf EM-Lorbeeren aus.

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Kruˇsevac/Wien. Noch ist die Erinnerung an den EM-Erfolg frisch und soll das Frauen-Fußballnat­ionalteam auf der nächsten Mission beflügeln. Heute (20 Uhr, live, ORF Sport plus) startet die Mannschaft von Dominik Thalhammer in Serbien in die WM-Qualifikat­ion. „Wir sind sehr positiv gestimmt, aber eine Weltmeiste­rschaft ist sehr schwer zu erreichen“, erklärte der Teamchef. Nur die sieben Gruppensie­ger sind fix für die Endrunde 2019 in Frankreich qualifizie­rt, die vier besten Zweitplatz­ierten ermitteln in einem Play-off den letzten europäisch­en Teilnehmer.

In der Weltrangli­ste sind die ÖFB-Frauen als 20. auf ein neues Allzeithoc­h geklettert, am Selbstvers­tändnis ändert das jedoch nichts. „Wir wissen immer noch, wer wir sind, wofür wir stehen und was unsere Werte sind. Das darf sich auf keinen Fall ändern“, betonte Thalhammer, und auch Stürmerin Nina Burger versichert­e: „Wir ruhen uns nicht auf den Lorbeeren aus.“Bis auf die verletzten Viktoria Schnaderbe­ck und Lisa Makas – für sie rückten Adina Hamidovic (Sand) und Katharina Aufhauser (Huelva) nach – sind alle EM-Spielerinn­en dabei, das Ziel ist die Qualifikat­ion. „Wir wissen aber, dass es noch eine Spur schwierige­r wird. Wir müssen als Team die nächsten Schritte gehen“, sagte Thalhammer. „In Holland hatten wir kein Problem damit, wenn der Gegner den Ball hatte. Gegen Serbien werden aber wir oft den Ball haben.“Im Lehrgang in Bad Tatzmannsd­orf wurde daher intensiv an offensiven Strategien gearbeitet.

Was genau seine Mannschaft beim Gastspiel in der zentralser­bischen Kleinstadt Krusevacˇ erwartet, wusste der Teamchef nicht ganz genau. „Serbien ist eine kleine Wundertüte“, meinte Thalhammer und verwies auf klare Niederlage­n (0:7 gegen England) und überrasche­nde Erfolge (1:1 gegen Belgien) des Weltrangli­sten-44. Gut 10.000 Zuschauer finden im Mladost-Stadion Platz, erwartet werden allerdings lediglich einige Hundert. Das erste Heimspiel be- streiten die ÖFB-Frauen danach am 23. November gegen Israel, die weiteren Gruppengeg­ner sind Spanien und Finnland.

Prämienstr­eit in Dänemark

Große Aufregung herrscht seit Tagen in Dänemark. Die EM-Finalistin­nen streiten mit dem Verband um höhere Prämien, vergangene Woche wurde das ausverkauf­te Freundscha­ftsspiel gegen Europameis­ter Niederland­e deswegen kurzfristi­g abgesagt. Inzwischen haben sogar die Männer angeboten, auf 500.000 Kronen (67.000 Euro) pro Jahr zu verzichten, wenn die Frauen dafür im Verband mehr Rechte bekämen. Noch wurde keine Einigung erzielt, zumindest jedoch der Boykott der heutigen WM-Qualifikat­ionspartie gegen Ungarn abgewendet. „Natürlich war das nicht die optimale Vorbereitu­ng, aber wir haben trotzdem gute Chancen“, meinte WolfsburgS­tar Pernille Harder. Details zu den Verhandlun­gen wollte sie nicht verraten. „Darüber reden wir, wenn sie beendet sind.“(swi)

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